Donnerstag, 3. Juli 2014

Gerechte Sprache.

bigott

Die gestrige FAZ berichtete über die Vergabe des Communicator-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft an den Bochumer Biopsychologe Onur Güntürkün: "Nicht nur, weil er so schön wie keiner erklärt hat, dass die Unterschiede im Denken von Männlein und Weiblein kleiner sind als oft geglaubt. ... Ihm zufolge existieren zwar kognitive und neuroana- tomische Geschlechterunterschiede beim Menschen, sie sind aber erheblich geringer als zumeist angenommen – Männer und Frauen sind sich in ihrem Denken also ähnlicher als häufig erwartet. Allerdings können die biologischen Unterschie- de psychologische Weichen stellen, die zu lebenslangen kognitiven Unterschieden führen, wie Güntürkün am Beispiel des Autofahrens und Einparkens zeigte."

Sie können es so lesen: Er hat zunächst selber, wie "zumeist angenommen", mit erheblichen Unterschieden zwischen Männern und Frauen gerechnet und war dann überrascht, dass sie sich doch  als so klein erwiesen haben. 

Oder Sie lesen es so: 'Wenn ich sage, ich will untersuchen, wie groß die Unterschiede beim Denken zwischen Männern und Frauen sind, hätte mir keiner eine Mark für meine Forschung gegeben, und wenn ich es publiziert hätte, hätten sie mich shitgestormt und ansonsten totgeschwiegen. Wenn ich sage, ich will erforschen, wie klein die Unterschiede sind, ist es correct, und dass es sogar im Denken Unterschiede zwischen Männern und Frauen gibt, habe ich ihnen, ohne dass sie's merken, trotzdem untergejubelt.'

Ich finde, so einen Kommunikator-Preis hat er redlich verdient.





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