Donnerstag, 12. März 2020

Klein? Aber dynamisch!


aus Die Presse, Wien, 29. 2. 2020

Verschiedene Evolution der Geschlechter
Bei Hitze verändern sich Fliegen unterschiedlich.

Die genetischen Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Vertretern einer Tierart sind meist minimal, dennoch differieren ihre äußeren und inneren Merkmale oft stark – so auch bei der im Volksmund Fruchtfliege genannten Drosophila melanogaster. Grund dafür ist die Epigenetik, die über die Aktivität des Erbguts wacht – sie erlaubt es, mit minimalen genetischen Abweichungen großen Einfluss auf das Erscheinungsbild des Organismus zu nehmen.

Dass die Epigenetik auch bei der evolutionären Anpassung an neue Umweltbedingungen eine wichtige Rolle spielt und sich dabei zwischen den Geschlechtern große Unterschiede bemerkbar machen können, haben Forscher der Vet-Med-Uni Wien in einer neuen Studie an Fruchtfliegen gezeigt (eLife, 21. 2.).

Unterschiede im Verhalten

Die Forscher hielten ihre Versuchstiere über hundert Generationen bei höheren Temperaturen. Dabei stellten sie fest, dass 60 Prozent aller Gene in Fliegenweibchen eine andere Aktivität aufwiesen als in den Fliegenmännchen. Ein solcher Unterschied der Geschlechter war überraschend, so Studienleiter Christian Schlötterer.

Betroffen waren unter anderem der Fettstoffwechsel der Tiere und die Funktion ihrer Nervenzellen, was auch zu verändertem Verhalten führte – Männchen verbrachten am Ende des Experiments beispielsweise mehr Zeit damit, Weibchen nachzustellen.

Auch beim Menschen seien solche geschlechtsspezifischen Unterschiede relevant, so die Forscher. Insbesondere wo Umweltfaktoren wie klimatische Bedingungen, aber auch Ernährung eine Rolle spielen, sollte man die „gewaltigen Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern“ mehr berücksichtigen. (APA/däu)


Nota. - Soll ich das so verstehen: Je länger es dauert, umso größer wird er? Mir kams, dem Geist der Zeit zum Trotz, schon immer so vor, je älter ich wurde.
JE


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