Samstag, 27. Oktober 2018

Effeminierung.

R. Epp

Mit der allgemeinen Effeminierung des öffentlichen Lebens in der westlichen Welt ist eine Umwertung der Werte geschehen. Kommunikation und Kooperation sind als das schlechthin Positive (weil Menschliche) zum obesrten Maßstab geworden, das Sachliche muss sich rechtfertigen durch den Grad, in dem es zu Frieden, Harmonie und Nachhaltigkeit beiträgt. Dies ist der erschlichene Sieg der gruppendynamischen Sektenlehre nach einem halben Jahrhundert: Das eigentlich Sachliche ist die Bezie- hungsebene, das sogenannt Sachliche dient nur zur Täuschung.

Das nimmt langsam ein Ende. Die Effeminieruung mit ihrem Schrittmacher, dem Feminismus, war die mentale Schauseite des Siegeszuges der Angestelltenzivilisation im 20. Jahrhundert. Deren sachliche Grundlage war die fortschreitende Ersetzung der Handarbeit durch maschinelle Fertigung und das dem entsprechende Ausufern der vermittelnden, verwaltenden Funktionen in der Produktion. Seither der Aufschwung der Gruppendynamik, die der analytischen Arbeitsplatzbewertung im letzten halben Jahrhundert den Rang abgelaufen hat.

Mit der digitalen Revolution geht auch das zu Ende. Die intelligenten Maschinen verwalten sich immer mehr selbst. Die Tätig- keiten, die weiblichen Neigungen (auch bei den Männern) am besten entsprachen, fallen in der Produktion schlicht und ein- fach weg. Und Produktion, das zeigt sich nun wieder, ist eine sachliche Frage und keine Beziehungskiste. Dem entspricht es wiederum, dass über Kooperation wieder nüchterner gesprochen und geschrieben wird; siehe oben.

PS. Das Sachliche ist nicht durch Beziehungen bestimmt, sondern durch Zwecke. Die wiederum unterliegen der Kritik, und die mag nicht jedEr. (Und wo es um Zwecke geht, geht es um Machen
; Beziehung lässt sich nur erleben.)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen