R. Epp
Mit
der allgemeinen Effeminierung des öffentlichen Lebens in der westlichen
Welt ist eine Umwertung der Werte geschehen. Kommunikation und
Kooperation sind als das schlechthin Positive (weil Menschliche)
zum obesrten Maßstab geworden, das Sachliche muss sich rechtfertigen
durch den Grad, in dem es zu Frieden, Harmonie und Nachhaltigkeit
beiträgt. Dies ist der erschlichene Sieg der gruppendynamischen
Sektenlehre nach einem halben Jahrhundert: Das eigentlich Sachliche ist die Bezie- hungsebene, das sogenannt Sachliche dient nur zur Täuschung.
Das nimmt langsam ein Ende. Die Effeminieruung mit ihrem Schrittmacher, dem Feminismus, war die mentale Schauseite des Siegeszuges der Angestelltenzivilisation
im 20. Jahrhundert. Deren sachliche Grundlage war die fortschreitende
Ersetzung der Handarbeit durch maschinelle Fertigung und das dem
entsprechende Ausufern der vermittelnden, verwaltenden Funktionen
in der Produktion. Seither der Aufschwung der Gruppendynamik, die der
analytischen Arbeitsplatzbewertung im letzten halben Jahrhundert den
Rang abgelaufen hat.
Mit der digitalen Revolution
geht auch das zu Ende. Die intelligenten Maschinen verwalten sich immer
mehr selbst. Die Tätig- keiten, die weiblichen Neigungen (auch bei den
Männern) am besten entsprachen, fallen in der Produktion schlicht und
ein- fach weg. Und Produktion, das zeigt sich nun wieder, ist eine
sachliche Frage und keine Beziehungskiste. Dem entspricht es wiederum,
dass über Kooperation wieder nüchterner gesprochen und geschrieben wird;
siehe oben.
PS. Das Sachliche ist nicht durch Beziehungen bestimmt, sondern durch Zwecke. Die wiederum unterliegen der Kritik, und die mag nicht jedEr. (Und wo es um Zwecke geht, geht es um Machen; Beziehung lässt sich nur erleben.)
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