Es ergehen Zeichen und Wunder. Nachdem es lange unzugänglich war, kann ich dieses Blog nun wieder bearbeiten. Dies ist nur ein erstes Lebenszeichen; demnächst mehr!
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JE
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Hinter der Entscheidung des Supreme Court stecken uralte Muster: Männliche Eliten fürchten um ihre Macht. Die Frauen stören da nur.
aus Gastkommentar von Franziska Schutzbach
in Süddeutsche, 30. 6. 2022
Ich beglückwünsche die Süddeutsche zu ihrem Mut.
JE
Rebecca Gomperts in Neue Zürcher, 25. 6. 22:
«Eine
Abtreibung ist eine akzeptable Art, um zu regulieren, ob man Kinder hat
oder nicht. Egal, ob man es einmal oder zehnmal macht.»
Halten wir fest: Ein sozialpolitisches Thema wie vor fünfzig Jahren ist Abtreibung nicht mehr. Wer keine Kinder will, muss keine Kinder bekommen. Natürlich gibt es Sonderfälle...
Halten wir weiterhin fest: Moral ist - wie Religion - Privatsache. Was ich andern schulde - und sie mir -, regelt das Recht. Moral ist das, was ich mir selber schuldig bin, und das weiß nur ich.
Wer also aus moralischen Gründen gegen Abtreibung ist, muss sich nicht zwingen lassen. Einen andern mag er verurteilen, doch ihm sein eigenes Gesetz überhelfen darf er nicht. Und sollte es aus pragmatischen Gründen gar nicht wollen. Ein strafrechtliches Verbot schafft eine ganze Reihe von Folgeproblemen; ob es die Anzahl der Schwangerschaftsabbrüche senken würde, steht aber in den Sternen.
Ein ganz anderes Thema ist das öffentliche Reden über Abtreibung - und die Rolle, die poli-tische Instanzen dabei haben können.
Der eingangs zitierte Spruch der eingangs genannten Person. Er enthält die die öffentlich-moralische Gleichstellung von Abtreibung ung und Geburt.
Moralisch und öffentlich - kann das nach obigem gehen? Moral kommt von lat. mos, das bedeutet Sitte und Gewohnheit. Im Griechischen - Ethik/ethos ists dasselbe. Überall in der Welt gab es es und gibt es Sitten, die öffentlich gelten, weil so viele als für sich geltend aner-kennen. Und sie mögen sich entrüsten, wenn andere es nicht tun, und in gepflegter Sprache dürfen sie das sogar sagen. Mehr aber auch nicht - schon der Aufruf, Kliniken zu boykottieren, ist nicht legitim.
Der westliche Rechtsstaat beruht auf der Fiktion des autonomen Subjekts. Wenn er direkt et-was mit Moral zu tun hat, dann dies. Es ist die Grundlage für die kategorische Scheidung zwi-schen öffentlich geltenden Recht und persönlicher Sittlichkeit.
Haben sich staatliche Instanzen also ganz aus dem Thema rauszuhalten? Nicht, wo es politisch und virtuell rechtlich von Belang ist. Der Paragraph 219a ist so ein Fall. Er stammt aus einer Zeit, als Abtreiben strafbar war. Doch davon abhängig ist er nicht. Nicht nur hat ein Staat das Recht, sondern auch die politische Pflicht, klar und deutlich festzustellen, dass in öffentlicher Wertschätzung Gebären und Kinder in die Welt einführen etwas radikal anderes ist als die eigene Familie... eben nicht zu planen, sondern nachträglich zurechtzuschneiden. Dass der § 219a gestrichen wurde, ist ein kulturelle Schande. Werben mögen sie für Botoximplantate.
Das ist nicht einer unter tausend Strafrechtsparagraphen. Das ist eine grundlegende Aussage über das kulturelle Selbstverständnis einer Gesellschaft: ob gebären und abtreiben als gleich-wertig gelten sollen.
Ist es aber Sache des Staates, darüber zu befinden?
Da könnte man drüber streiten - er ist ja nicht unsere Gouvernante. Auf keinen Fall aber kann man ihm die Ansage erlauben, dass es so sei; er muss schließlich als Stifter einer Rechtsord-nung glaubhaft bleiben.
Sexualhormon Testosteron
Von
Nicola von Lutterotti
Wer sich in der heutigen Zeit mit Unterschieden zwischen den Geschlechtern befasst, begibt sich auf vermintes Terrain. Dass Männer anders aussehen als Frauen, lässt sich indes schwerlich leugnen. Schon Kleinkinder sind zu einer solchen Differenzierung in der Lage. Das äußere Erscheinungsbild ist dabei das eine, die biologischen Voraussetzungen dafür das andere. Bereits im Mutterleib wirken auf männliche Ungeborene andere Kräfte ein als auf weibliche. Anders als viele annehmen dürften, geschieht dies jedoch nicht unmittelbar, sondern ab etwa der sechsten Schwangerschaftswoche. Erst zu diesem Zeitpunkt entwickeln sich die Geschlechter in unterschiedliche Richtungen. Aus dem gleichen embryonalen Zellhaufen, dem Genitalhöcker, wachsen dann entweder Penis und Hodensäcke heran oder Klitoris und Schamlippen.
Die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, und nicht nur dieser, trägt die Handschrift von Testosteron – eines Hormons, das die einen mit „echten Kerlen“ verbinden, die anderen mit Aggressivität und Gewalt. Hergestellt aus dem Fettstoff Cholesterin, zieht Testosteron seit jeher echte und vermeintliche Experten in seinen Bann. So befassen sich unzählige Schriften mit diesem als typisch männlich geltenden Geschlechtshormon, das, wenngleich in deutlich geringeren Mengen, auch vom weiblichen Organismus erzeugt wird.
Was den Einfluss von Testosteron auf Männer betrifft, fällt es inmitten der Kakophonie von Annahmen und Behauptungen oft schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Carole Hooven, Dozentin und Ko-Direktorin für menschliche Evolutionsbiologie an der Harvard University, ist nun angetreten, dieses Gewirr zu entflechten. In ihrem Buch „T wie Testosteron“ räumt sie mit gängigen Vorurteilen auf und versucht zugleich, einem nicht einschlägig vorgebildeten Publikum zu erläutern, wie das Sexualhormon den Körper und das Verhalten von Männern prägt und was sich die Natur dabei gedacht haben könnte. Die Tatsache, dass sie an der Harvard University über Geschlechterunterschiede und Testosteron promoviert hat, verleiht ihr dabei die nötige Autorität, um ihren Lesern und vor allem auch Leserinnen nahezulegen, selbst nicht als „woke“ geltende Einsichten zu akzeptieren oder zumindest zur Kenntnis zu nehmen – jedenfalls dann, wenn sie auf einer soliden wissenschaftlichen Basis ruhen.
Ein Beispiel betrifft die seit Langem schwelende Debatte, ob es an der kulturellen Prägung oder an der Biologie liegt, dass Mädchen generell eher mit Puppen spielen und Jungen häufiger toben und sich balgen. Auch wenn sich diese Frage nicht mit letzter Sicherheit beantworten lässt, kann Hooven doch recht überzeugend darlegen, dass die geschlechtstypischen Beschäftigungsvorlieben von Kindern zumindest teilweise naturgegeben sind und Testosteron hierzu maßgeblich beiträgt. Zugleich versäumt sie es nicht, und das erhöht ihre Glaubwürdigkeit als Wissenschaftlerin, den bedeutsamen Einfluss der Kultur ins Spiel zu bringen.
Hierzu erwähnt sie unter anderem ein Experiment, in dem Männer und Frauen angehalten wurden, das Verhalten von drei Monate alten Babys zu beurteilen. Gingen die Versuchspersonen davon aus, dass es sich bei dem Säugling um ein Mädchen handelte – dieser in Wahrheit aber ein Junge war –, beschrieben sie dessen Verhalten auffallend oft mit Attributen, die gemeinhin als typisch weiblich gelten. Andererseits bezeichnete eine Frau ein vermeintliches Mädchen als „zufriedener und genügsamer, als es ein Junge wäre“.
Um ihren Lesern die biologische Bedeutung von Testosteron nahezubringen, beschränkt sich Hooven nicht auf den Menschen. Mit unzähligen Beispielen aus dem Tierreich versucht sie vielmehr zu vermitteln, dass das Hormon in der Natur vorwiegend eine Aufgabe besitzt, nämlich männliche Vertreter einer Tierart in die Lage versetzen, sich im Fortpflanzungs-Wettbewerb zu behaupten und den eigenen Genen auf die Weise einen Vorteil zu verschaffen. Gleich zu Beginn ihres Werks schildert die Autorin hierzu eine Szene aus dem Leben von Schimpansen, die sie nachhaltig erschüttert hat. Sie sah während eines Forschungsaufenthalts in Uganda, wie ein kräftiges und besonders streitsüchtiges Männchen ein sehr viel kleineres Weibchen jäh attackierte und mit Fäusten, Stockhieben und Tritten blutig schlug.
Wie sich später zeigte, besaß der gewalttätige und von der Gruppe gefürchtete Schimpanse namens Imoso einen ungewöhnlich hohen Testosteronspiegel. Seine Brutalität gegenüber dem Weibchen hatte offenbar System. So gibt es laut der Autorin Hinweise, dass aggressive Männchen bei Schimpansenweibchen besonders gut ankommen und entsprechend viele Nachkommen zeugen. Einem größeren Publikum wurde Imoso daraufhin als „der Frauenschläger von Kibale“, so der Titel eines Beitrags im „Time Magazine“, bekannt. „Der vermenschlichende Titel hat mir Bauchschmerzen verursacht, aber die Ähnlichkeiten zwischen Imosos verstörendem Verhalten und häuslicher Gewalt unter Menschen waren nicht zu leugnen“, gibt die Entwicklungsbiologin offen zu.
Wer den Hauptakteur seiner Erzählung gleich zu Beginn in ein finsteres Licht rückt, muss erhebliche Überzeugungsarbeit leisten, um diesen anschließend zu rehabilitieren. Hooven, deren Unterricht mehrfach prämiert wurde, stellt sich dieser Aufgabe mit Verve. Didaktisch geübt, erklärt sie ihren Lesern zunächst die Methoden und Erkenntnisse relevanter wissenschaftlicher Studien. Ihr Ansinnen dabei ist es, interessierte Laien in die Lage zu versetzen, die Ergebnisse der Forschung zu verstehen und irreführende oder auch falsche Interpretationen als solche zu erkennen. Zugleich scheut sie sich nicht, Themen wie Homosexualität, Trans-Gender und Intersexualität aufzugreifen.
Gestützt auf Gespräche mit solchen Personen, schildert sie etwa, wie eine Testosteron-Therapie das Empfinden, die Sexualität und den Körper eines als Frau geborenen Trans-Mannes verändert. Zu Wort kommt unter anderem auch eine Studentin, die über ein für Männer charakteristisches Y-Chromosom verfügt, aber die Gestalt einer Frau hat und sich auch als solche fühlt. Ursächlich für die Diskrepanz zwischen dem genetischen Hintergrund und dem äußeren Erscheinungsbild der Betroffenen ist eine Unempfindlichkeit der Zellen auf Testosteron. Ihr Körper stellt das Hormon zwar her, kann dessen Signale jedoch nicht erkennen. Da die junge Frau gesund ist und sich wohl in ihrer Haut fühlt, weigert sie sich, von einer Störung zu sprechen. Nach der Lektüre von „T wie Testosteron“ dürften die meisten Leserinnen und Leser dieser Ansicht beipflichten.
Carole K. Hooven: „T wie Testosteron“. Alles über das Hormon, das uns beherrscht, trennt und verbindet. Aus dem Englischen von Sebastian Vogel. Ullstein Verlag, Berlin 2022. 480 S., geb., 19,99 Euro.
Die WELT veröffentlichte kürzlich einen von mir mitverfassten Artikel, zunächst unter dem Titel „Wie ARD und ZDF unsere Kinder sexualisieren und umerziehen“. Diese Überschrift wurde dann in „Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Wie ARD und ZDF unsere Kinder indok-trinieren“ verwandelt. Der von unserem Autorenteam gewählte Titel war: „Aufruf von Wis-senschaftlern gegen die Fehlberichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“.
In diesem Text verwiesen wir auf eben diesen zur Unterschrift bereitstehenden Aufruf. Zen-trales Thema waren die fehlerhaften Darstellungen biologischer Sachverhalte zu den Themen Geschlecht und Genderdysphorie/Transsexualismus. Unsere Vorwürfe haben wir in einem 50-seitigen Dossier belegt, und der Aufruf wurde mittlerweile neben anderen Unterstützern auch von hunderten von Wissenschaftlern unterzeichnet, darunter zahlreiche Biologen, Mediziner und Psychologen mit universitärem Lehrstuhl.
Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, will es aber besser wissen als diese Koryphäen. In einer Replik auf unseren Text, die ebenfalls in der WELT erschien, schrieb er: „Die Autor*innen sprechen in ihrem Text von einer ‚bestätigte(n) wissenschaft-lichen Erkenntnis der Zweigeschlechtlichkeit‘. Spätestens hier kann man den Text eigentlich weglegen und als quasi-kreationistisches Erzeugnis ignorieren. Ich mache mir trotzdem die Mühe, dem zu entgegnen: Intergeschlechtlichkeit existiert! Transgeschlechtlichkeit existiert!”
Tatsächlich haben die Autoren des Dossiers – was Lehmann wissen müsste, falls er es denn gelesen hat – die Existenz von Intersexualität (Störung der geschlechtlichen Entwicklung) und Transsexualität bzw. Genderdysphorie nicht nur konstatiert, sondern auch klare klinische De-finitionen dieser Phänomene gegeben. Allerdings vermögen wir, anders als Lehmann, auch den Begriff des Geschlechts im Dossier zu definieren. Aus dieser Definition (bezugnehmend auf Arten anisogametischer Keimzellen) ergibt sich in Konjunktion mit den empirischen Fak-ten (es gibt nur zwei solche Arten: Eizellen und Spermien) logisch gültig die Zweigeschlecht-lichkeit. Intersexualität und Transsexualität sind Erscheinungen innerhalb dieser Zweige-schlechtlichkeit.
Eine Störung (oder Variante) der geschlechtlichen Entwicklung produziert so wenig ein neues Geschlecht, wie eine anatomische Entwicklungsstörung in Form eines verkürzten Arms oder eines zusätzlichen Fingers eine neue Spezies der Gattung Mensch produziert. Ebenso: So sehr sich manche Frauen auch als Mann identifizieren mögen und manche Männer als Frau, so we-nig kreieren sie dadurch biologisch gesehen ein drittes Geschlecht.
Wenn das Bundesverfassungsgericht, auf welches sich Lehmann beruft, ein solches als Ge-schlechtseintrag zulässt, so ist dies eine juristische Fiktion, ändert aber nichts an den biolo-gischen Fakten. Kurz, Lehmann hat seine abstrusen Vorstellungen sicherlich nicht der bio-logischen Primärliteratur entnommen, sondern offenbar dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk.
Lehmann erklärt weiter: „Auch gegenüber der Politik der Bundesregierung verbreitet das Pam-phlet Falschbehauptungen. Wie etwa, dass künftig 14-Jährige ,gegen den Willen ihrer Eltern über eine hormonelle und operative Anpassung entscheiden können‘ sollen. Nein, das ist nicht geplant. Das war es auch nie.“
Dass Lehmann diese falsche Behauptung, auf deren Verlogenheit er wiederholt hingewiesen wurde, permanent und impertinent allerorten wiederholt, macht sie nicht wahrer. Es sei Le-sern und vor allem den Eltern unter ihnen geraten, den Koalitionsvertrag und die früheren Entwürfe des sogenannten „Selbstbestimmungsgesetzes“ von Grünen und FDP selbst zu prüfen.
So heißt es etwa im Gesetzentwurf der Grünen vom 10.6.2020 über den genitalverändernden chirurgischen Eingriff: „Verweigern die sorgeberechtigten Personen [ihre] Einwilligung, so ersetzt das Familiengericht die Einwilligung …“ Für die Hormonbehandlung wiederum wird weder die Einwilligung der Eltern noch die des Familiengerichts verlangt, wie der Entwurf unter „Zu Satz 3“ ausdrücklich feststellt.
Und was seinen großen Kritikpunkt am bestehenden Transsexuellengesetz angeht, nämlich dass die „Zwangsgutachten“ „entwürdigend“ seien, so sei darauf hingewiesen, dass das Bun-desverfassungsgericht dies anders sieht und die Zulässigkeit dieser Gutachten bereits 2011 erklärte und 2017 nochmals ausführlich begründete. Während das Bundesverfassungsgericht eben keine wissenschaftliche Instanz zur Entscheidung über biologische Fakten ist, ist es autorisiert, festzustellen, was im Sinne der Verfassung menschenwürdig ist.
Nicht nur für Kindeswohl und Elternrechte hat das geplante „Selbstbestimmungsgesetz“ katastrophale Auswirkungen, sondern auch für Frauen. Das Gesetzesvorhaben würde es er-lauben, seinen amtlichen Geschlechtseintrag umstandslos mit allen Rechtsfolgen zu ändern. Andere Länder haben mit den Folgen hieraus bereits Erfahrungen. In vermeintlichen Frauen-gefängnissen wurden Frauen von mit ihnen inhaftierten „transidenten“ Männer vergewaltigt; und von Männern begangene Vergewaltigungen können kriminalstatistisch Frauen zugeschrie-ben werden (die sich vor Gericht auf ihre Peiniger natürlich entgegen der Fakten mit weibli-chen Pronomen beziehen müssen, was wiederum die Rede- und Gewissensfreiheit verletzt).
Zudem haben Männer, ob „transident“ oder nicht, hierdurch leichten Zugang zu Frauentoi-letten, die diese aber nicht unbedingt mit Männern teilen möchten, da dies ihrem Schamemp-finden und erwiesenermaßen ihren Sicherheitsinteressen widerspricht. Und schließlich werden in diesen Ländern Frauen von Transfrauen im Kampfsport mühelos überwunden, beim Ge-wichtheben deklassiert und bei Schwimmwettbewerben um Längen zurückgelassen. Die Rede von undefinierten „Geschlechtsidentitäten“ ändert an dieser auf biologischen Realitäten beru-henden Unfairness nichts. Lehmann aber scheinen die Interessen von Frauen gleichgültig zu sein.
Damit kommen wir zu einem Thema, mit dem Lehmann in Ermangelung vernünftiger Ar-gumente beginnt: nämlich „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ und „Hetze“. Er meint, unser Artikel habe „einen Frontalangriff gegen LGBTIQ*“ unternommen und triefe „vor Homo- und Transfeindlichkeit.“ Diese Aussagen sind unbegründet und bleiben wenig über-raschend von Lehmann unbelegt.
Tatsächlich hat ein Transsexuellennetzwerk, dass sich von der „Genderideologie“ ausdrücklich distanziert, auf unseren Beitrag positiv reagiert. Und die LGB Alliance Deutschland hat unse-ren Artikel und Aufruf unterstützt und Mathias Döpfners Distanzierung von ihm verurteilt. Abschließend sei meine Eingangsbemerkung ergänzt. Zentrales Thema waren für uns in der Tat die fehlerhaften Darstellungen biologischer Sachverhalte zu den Themen Geschlecht und Genderdys-phorie/Transsexualismus. Aber wir wiesen auch darauf hin, dass diese Falschdar-stellungen extrem negative Auswirkungen auf Kinder bzw. Jugendliche haben.
Ebenso wiesen wir darauf hin, dass Sexualaufklärung – die wir befürworten – altersangemes-sen sein muss. Wir haben in dem Artikel festgestellt und im Dossier belegt, dass dies oft ganz gewiss nicht der Fall ist. Erwachsene können einvernehmlich miteinander tun, was sie wollen, aber nicht jedes erwachsene Verhalten muss Kindern und Heranwachsenden, auch nicht durch Medien vermittelt, penetrant und permanent zur Schau gestellt werden. Wenn Lehmann dies anders sieht, sieht er das Jugendwohl offenbar so wenig wie das von Frauen.
Unser Aufruf fordert, Wissenschaft vor Ideologie und Gemeinwohl vor Partialinteressen zu stellen. Lehmann kommt dieser Aufforderung so wenig nach wie der ÖRR. Zumindest aber, so unsere Hoffnung, ist Letzterer reformfähig.
aus nzz.ch, 4. 6. 2022 Hans Thoma, Walkürenritt
Eine
Antwort ist so alt wie die Komödie «Lysistrata» von Aristophanes. Der
Name der Heldin ist Programm. «Lysis» ist «Auflösung, «Stratos» Heer.
Die Frau hat also im Peloponnesischen Krieg die Armeen zerlegt, wiewohl
ganz friedlich. Ihre Waffen: Sex und Gold, was die Männer noch mehr
lockte als der Krieg. In Athen und Sparta verschwören sich die Frauen
gegen die Buben mit dem XY-Chromosom. Die Athenerinnen verschanzen sich
auf der Akropolis, wo die Kriegskasse lagert, und verweigern den Männern
ihre Körper. Ähnlich in Sparta. Der Liebesentzug wirkt, die Jungs legen
ihre Schwerter beiseite und sich selber ins Ehebett.
Es
ist eine herzerwärmende Geschichte weiblicher Weisheit, nur stimmt sie
nicht. Der Bruderkrieg dauerte 27 Jahre und endete mit dem Sieg Spartas.
Doch hat sich die Idee festgesetzt, wonach Frauen die besseren,
jedenfalls friedfertigeren Menschen seien. Mütter kümmern sich ums
Leben, Männer um Krieg. Frauen sind umsichtig und fürsorglich,
testosterongesteuerte Männer schlagen reflexhaft zu, Aggressivität und
Gewalt wurzeln in ihrer Natur. Seit dem Ukraine-Krieg ist die
Lysistrata-Saga wieder akut. Leider ist sie in den letzten 2500 Jahren
nicht bestätigt worden. Der Frieden blieb bloss eine Pause zwischen zwei
Kriegen.
Gegen Aggressoren hilft nur Gewalt
Was
ist feministische Aussenpolitik (FAP)? Es gibt zwei Versionen. Eine
findet sich in der Anleitung des Auswärtigen Amtes in Berlin, wo es mehr
um Proporz als um Strategie geht. Einer FAP «geht es nicht um das
Ausschliessen, sondern um das Einbinden . . . Wenn die Hälfte der
Bevölkerung keine Möglichkeit zu gleichberechtigter Teilhabe hat, kann
keine Gesellschaft ihr Potenzial voll ausschöpfen, können wir Frieden
und Sicherheit nicht dauerhaft erreichen.»
Die
zweite ist ambitionierter. Sie will das Wesen internationaler Politik
umkrempeln. Ein probates Beispiel: FAP «fordert das Ende einer simplen
Weltsicht. Sie denkt strukturelle Gewalt wie Rassismus, Sexismus oder
Klassismus mit. Denn die Fokussierung auf die Bedürfnisse von gerade
weissen Männern reicht nicht aus, um die Komplexitäten des Lebens zu
verstehen . . . Jede Waffe mehr bringt mehr patriarchale Gewalt, [diese]
mehr Waffen.» Der Sinn der FAP «muss sein, dass patriarchale Regime wie
das Putins auch in Russland nicht mehr existieren können».
Das
Amt zwingt zu Realpolitik: Die deutsche Aussenministerin Annalena
Baerbock tritt im März 2022 mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg
nach einem Treffen in Berlin vor die Presse.
Das
ist die harte Version: eine neue Weltordnung plus Regime-Change, was an
George W. Bushs Kriege erinnert. Sodann an den US-Präsidenten Woodrow
Wilson und seine Parole im Ersten Weltkrieg: «Make the world safe for
democracy». Das hehre Ziel der beiden hatte zwei Haken. Ihre Strategie
forderte insgesamt drei Kriege mit Millionen Toten und hat Europa nach
1918 und Nahost nach «mission accomplished» weder befriedet noch
demokratisiert.
Heute
darf man Wilson/Bush so ironisieren: «Macht die Welt sicher durch
Feminismus.» Das wirft drei Probleme auf. Erstens: Ob Potentat wie
Saddam oder Autokrat wie Putin, die Aggressoren haben leider die Macht,
und deren Sturz erfordert überlegene Gegengewalt. Weibliche
Überzeugungskraft läutert sie ebenso wenig wie männliche; freiwillig
gehen sie nicht, zumal da draussen das Kriegsverbrechertribunal lauert.
Also Krieg für den Frieden – und da geht sie dahin, die weiche Macht
jedweden Geschlechts.
Pazifismus,
ein Kern der FAP, verbessert die Welt nur in der Vorstellungskraft.
«Wer Frieden will», dozierten die Römer, «muss sich auf den Krieg
vorbereiten.» Und ihn notfalls führen. Denn, um Friedrich Schiller zu
bemühen: «Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen
Nachbarn nicht gefällt.
Weibliche Machtpolitik in der Praxis
Das
ist das erste Problem – wie bei Schopenhauer, der wähnte: «Die Welt ist
meine Vorstellung, dies ist die Wahrheit.» Das zweite würde eine
dogmatische Feministin aufspiessen. Sie würde ihren laxen Kolleginnen
vorwerfen, just mit den Kategorien der weissen Männer zu hantieren. Etwa
so: «Ihr reproduziert doch bloss die alten Rollenklischees. Ihr redet
letztlich genauso wie die Männer. Ihr preist Frauen als Friedensbringer,
ihr schreibt ihnen zu, wovon die Jungs träumen: Sanftmut, Hingabe,
Kinder-Küche-Kirche. So bleibt ihr gefangen in der Unterwerfung.» FAP
wäre demnach ein Irrweg. Wenn Frauen wie Männer handeln, was wird aus
ihrer spezifischen Identität als Frau? Man kann den Kuchen nicht essen
und behalten.
Das
dritte Problem ist das gravierendste, ein Denkfehler. Er verwechselt
Gender mit Gebaren. Die plakatierten Tugenden der Frauen –
Friedfertigkeit usw. – lassen sich von ihrer Position in Gesellschaft
und Staat nicht trennen. Wer keine Macht hat, wird den Krieg nicht
proben. Unter dem traditionellen «Patriarchat» mussten Frauen andere
Machtquellen anzapfen – siehe Lysistrata und Genossinnen, deren sexuelle
Macht Rüstung und Schwert austrickste.
Greifen wir nun in die Geschichte, wo Frauen die Herrschaft errangen, und das
Bild sich dreht. Fangen wir an mit Deborah, der israelitischen
Heerführerin. «Es gebrach an Regiment in Israel, bis dass ich, Deborah,
aufkam, eine Mutter Israels.» (Richter 5,7) Unter ihrer Führung siegte
ihr Volk im Befreiungskrieg gegen seine kanaanitischen Unterdrücker.
Frieden lässt sich nicht oft ohne Waffen schaffen.
Boudicea
sammelte 60 n. Chr. ein 100 000-Mann-Heer gegen die Römer, die
Britannia unterjocht hatten. Sie schlug sie und brannte Londinum
(London) nieder. Die Frau griff zur Gewalt, weil es das nationale
Interesse so gebot
Ein
Sprung nach vorn. Isabella von Spanien vereinte ab 1492 mit ihrem Mann
Ferdinand die iberische Halbinsel und verjagte die muslimischen
Eroberer. Ihr Motto im Wappen: «Er wiegt so viel wie sie.» Unter ihrer
Herrschaft entstand ein riesiges Imperium in Lateinamerika. Mit anderen
Worten: Kolonialismus ist nicht allein Männersache, wie es im
Katechismus des Korrekten heisst.
Johanna
von Orleans war eine Kriegsherrin. Und Elizabeth I. (Königin von 1558
bis 1603) entsandte ein Heer in die Niederlande, um die protestantischen
Brüder (und die Insel) gegen die ausgreifenden Spanier zu schützen –
klassische Gleichgewichtspolitik. Sie erfand den englischen
Kolonialismus und besiegte die Armada des spanischen Erbfeindes. Sie
liess ihre katholische Rivalin Maria Stuart köpfen. Die
«Jungfrau-Königin» deklamierte in ihrer berühmtesten Rede: «Ich weiss,
ich habe den Körper einer schwachen, zarten Frau, doch das Herz und den
Willen eines Königs.» Auch wer Röcke trägt, gehorcht auf dem Thron der
Staatsräson.
Margaret Thatcher, die «Iron Lady»,
täuschte die Welt mit ihrer eleganten Garderobe – keine Hosen, stets
onduliertes Haar. Als Argentinien 1981 die Falklands eroberte, entsandte
sie die Flotte und triumphierte über 12 000 Kilometer hinweg. Manche
Männer im Kabinett waren nicht ganz so mutig. Auch nicht George Bush,
der 1990 zögerte, Saddam aus Kuwait zu vertreiben. Legendär ist ihr
Anruf beim Präsidenten: «Du wirst doch nicht wackeln, George!»
Lieber Gas als Solidarität
Was
lehrt dieser kurze Ausschnitt aus der Geschichte? Machtpolitik kommt
von Macht, nicht aus dem Hormonhaushalt. Auf dem Thron handeln Frauen
nicht anders als Männer. Dann gilt ihre Sorge nicht den Kindern, sondern
dem Staat. Angela Merkel vermied Krieg jenseits symbolischer Einsätze,
dies aber genauso wie ihr Macho-Vorgänger Gerhard Schröder und heute der
risikoscheue Olaf Scholz. «Weiblich» war ihre kalte Interessenpolitik
nicht. Siehe ihr stures Festhalten an Nord Stream 2, welche die
östlichen Nachbarn umging. Gas für Deutschland zählte mehr als
europäische Solidarität.
Gender
ist weder Schicksal noch Tugend. Wo man steht, hängt davon ab, wo man
sitzt – auf dem Thron oder an der Wiege. Natürlich haben Männer über
Jahrtausende Krieg geführt, die Aussenpolitik bestimmt, weil die Frauen
nichts zu sagen hatten – ausser im Umweg über des Königs Ohr wie bei
Madame de Pompadour. Das Weib hatte gefälligst für Nachwuchs, Wärme und
Speisung zu sorgen. Doch zeigen unsere Beispiele, dass an der Macht
Frauen wie Männer vorweg dem Wohle des Staates dienen, wo Selbstsucht
und -schutz sich zum ewigen Basso ostinato vereinen.
Machen
wir ein Gedankenexperiment und unterstellen ein weltweites Regiment der
Frauen. Wer würde auf Kants «Ewigen Frieden» wetten, wer auf den «sacro
egoismo» der Nationen? Wer auf Mutter Theresa, wer auf Maggie Thatcher?
PS: Wer mehr über Herrscherinnen wissen will, möge Antonia Frasers Klassiker «The Warrior Queens» (1988) lesen.
Josef Joffe
lehrt internationale Politik und politische Theorie an der Johns
Hopkins School of Advanced International Studies in Washington.
Nota. - Verdammt, ich habs immer noch nicht gelernt. Als ich zum erstenmal von femini-stischer Außenpolitik las, glaubte ich an einen müden Sarkasmus eines weißen alten Manns. Doch nein, was da seit nun einem halben Jahrhundert Netzhaut und Trommelfell strapaziert, ist ganz bierernst gemeint. Mehr als ein paar müde Sarkasmen fällt mir inzwischen selbst nicht mehr ein. Da habe ich einen Artikel übernommen, der sich ebenfalls ganz ernstgemeint gibt.
Aber ich weiß schon, was frau allen Ernstes entgegnen wird: Das waren alles biologische Frauen, die auf Männerthronen saßen. Aber mit Annalena Baerbock ist erstmals eine gegen-derte Feministin am Drücker!
Das ändert alles.
JE
Gräfin Pompadour
Lehrer – gleich welchen Geschlechts – würden eher einem weiblichen Schüler als einem männlichen helfen, der im Unterricht ausgegrenzt wird. Dies hat eine Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation in Frankfurt sowie der Universitäten Konstanz und Mannheim ergeben.
Die Wissenschaftler legten 101 Lehrern von verschiedenen Schulen und mit unterschiedlicher Berufserfahrung ein fiktives Szenario vor, in dem eine Lerngruppe einen Schüler nicht dabeihaben wollte. Etwa die Hälfte der Probanden erhielt einen Text, in dem das „Opfer“ Lukas hieß, die anderen lasen von einer Julia.
In der anschließenden Befragung zeigte sich, dass zwar alle Lehrer die Tendenz hatten einzugreifen, im Fall des Mädchens war diese Neigung aber deutlich stärker. Als Erklärung vermuten die Forscher traditionelle Rollenbilder. Lehrerinnen lehnten die Ausgrenzung noch entschiedener ab als ihre männlichen Kollegen, zeigten aber deswegen keine größere Bereitschaft zu intervenieren.
The Role of Gender for Teachers’ Reactions to Social Exclusion Among Students
von Hanna Beißert 1,2*, Miriam Staat3 and Meike Bonefeld 2,4
1Department of Empirical Educational Research, University of Konstanz, Konstanz, Germany 2Center for Research on Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA), Frankfurt am Main, Germany 3Department of Education and Human Development, DIPF Leibniz Institute for Research and Information in Education, Frankfurt am Main, Germany 4Research Group for Quality of Instruction in Heterogeneous Contexts, School of Social Sciences, University of Mannheim, Mannheim, Germany
Social exclusion, i.e., being kept apart from others and not being allowed to join, is a common phenomenon at school and can have severe consequences for students’ healthy development and success at school. This study examined teachers’ reactions to social exclusion among students focusing on the role of gender. Specifically, we were interested in potential effects of gender-specific socialization and social expectations linked to gender for teachers’ reactions to social exclusion among students. We used hypothetical scenarios in which a student is being excluded from a study group by other students. We focused on the gender of the teacher (as an observer of exclusion) on the one hand and on the gender of the excluded student on the other hand. In the hypothetical scenarios, we varied the gender of the excluded student by using either a typical female or male name. The study included 101 teachers from different school tracks in Germany (Mage = 36.93, SD = 9.84; 84 females, 17 males). We assessed teachers’ evaluations of the exclusion scenario and their anticipated reactions, i.e., how likely they were to intervene in such a situation and what they would specifically do. As expected, the participating teachers showed a general tendency to reject exclusion among students. This tendency was even more pronounced among female teachers compared to male teachers. Interestingly, these gender differences on the attitudinal side did not translate into differences in teachers’ behavioral intentions: for the likelihood to intervene, we did not find any differences based on the gender of the teacher. In terms of the gender of the excluded student, things were different: The gender of the excluded student did not affect teachers’ evaluations of the exclusion scenario. Yet, the gender of the excluded was relevant for participants’ behavioral intentions. Namely, teachers were less likely to intervene in the scenario if a boy was excluded. These findings are in line with considerations related to gender-specific socialization and social expectations linked to gender. Overall, the study demonstrates that gender is an important aspect in the context of social exclusion and further research should explicitly focus on how socialization and gender expectations can explain these findings.
Being socially excluded threatens the possibility of fulfilling one’s psychological needs, for instance, social belonging (Williams, 2009). Recurrent experience of social exclusion can have serious consequences for children’s health and wellbeing (Gazelle and Druhen, 2009; Sebastian et al., 2010; Fuhrmann et al., 2019; Jiang and Ngai, 2020), their emotional and social development (Gazelle and Druhen, 2009; Murray-Close and Ostrov, 2009), and even their academic achievement (Buhs et al., 2006).
As children and adolescents spend large parts of their lifetime at school, school has great importance as an environment, in that inclusion and exclusion take place. Given the strong impact of social exclusion on health, wellbeing, and achievement, schools should try to promote relatedness and to prevent exclusion among students. For this, teachers play an important role. It has been shown that teachers’ behavior in class can have a strong impact on their students’ attitudes regarding exclusion. For instance, Mulvey et al. (2021) found that students who perceived better student–teacher relationships as well as students who reported higher support by their teachers, were more likely to judge exclusion to be wrong and to expect that they would defend victims against exclusion. Additionally, teachers establish norms in class that indicate which behaviors are acceptable and which are not, including in terms of social exclusion. With their reactions to social exclusion among students, teachers transmit messages about their own attitudes regarding exclusion and might with that impact their students’ attitudes and behavior as well. Thus, it is important to investigate teachers’ reactions to social exclusion.
According to Riva and Eck (2016, p. ix), social exclusion can be defined as the “experience of being kept apart from others physically or emotionally”. This includes situations in which a person is excluded from conversations or activities by one or several other individuals (Wesselmann et al., 2016). As social exclusion among students is a common phenomenon at school, teachers often witness exclusion situations (Killen et al., 2013). Just as people in other contexts generally tend to reject unsubstantiated social exclusion (Wesselmann et al., 2013), this is also the case for teachers in schools. Several studies using hypothetical scenarios demonstrated that teachers as observers of exclusion among students show a general tendency to reject exclusion (Beißert and Bonefeld, 2020; Grütter et al., 2021; Kollerová and Killen, 2021). Witnessing social exclusion typically induces feelings of empathy with the excluded person (Wesselmann et al., 2013). Several studies found evidence that this is also the case for teachers when they witness exclusion among their students (Grütter et al., 2021; Szekely et al., under review). For instance, in a study by Grütter et al. (2021), the most frequently referenced emotions that teachers reported when reasoning about an exclusion scenario were feeling sad and sympathetic for the excluded student. In line with these findings, we assume that based on empathy with the excluded person, combined with the knowledge about the severe consequences associated with social exclusion, teachers show a general tendency to reject exclusion among students.
Besides these general tendencies, it is of interest whether teachers’ reactions to social exclusion might be influenced by characteristics of the target of exclusion (i.e., the excluded student) or by characteristics of the teachers as observers of exclusion. In this context, one important characteristic might be gender. More specifically, the gender of the observing teacher on the one hand, and the gender of the excluded student on the other hand. In the current study, we focus on these two aspects when investigating teachers’ reactions to hypothetical exclusion scenarios.
It has already been shown in different contexts that females tend to evaluate exclusion as more reprehensible than males (Killen and Stangor, 2001; Horn, 2003; Malti et al., 2012; Beißert et al., 2019). This also holds for female teachers (Beißert and Bonefeld, 2020; Beißert et al., 2021).
One possible explanation for this could be gender-specific socialization. Namely, the socialization of girls typically has a stronger focus on harmony and the avoidance of interpersonal struggles (Cross and Madson, 1997; Zahn-Waxler, 2000; Hwang and Mattila, 2019). Moreover, in many families, the harmful consequences of aggressive behaviors are much more addressed in the socialization of girls compared to boys, which might lead to more pronounced feelings of empathy in girls (Smetana, 1989). In line with this, females of different ages have been shown to be more empathic than males (e.g., Rueckert and Naybar, 2008; Schulte-Rüther et al., 2008; D’Ambrosio et al., 2009; Van der Graaff et al., 2014).
Thus, female socialization might lead to stronger feelings of empathy on the one hand and a stronger focus on interdependence, belonging, and community on the other hand. This is in accordance with Bakan’s (1966) theory of the two basic dimensions “agency” and “communion” that describe how individuals relate to their social world. The main assumption of this theory is that females and males are differentially socialized in terms of the relative emphasis on agency and communion (Bakan, 1966). Agency refers to an individual striving to assert the self, master the environment, experience competence, and achievement. Whereas communion refers to an individual’s desire to cooperate and connect closely with others. While females are typically socialized with a stronger focus on communal goals, the socialization of males has a strong focus on agentic goals. As a consequence, females—being communion-oriented individuals—experience stronger fulfillment through relationships, whereas males as agency-oriented individuals experience fulfillment through achievement of their individual goals (Guisinger and Blatt, 1994). Thus, it seems evident that females value relationships more than males. In line with prior research as well as in accordance with Bakan’s theory (1966) and considerations related to gender-specific socialization, we assume that female teachers reject social exclusion more strongly than males.
Not only the gender of the observers of exclusion, in our case teachers, might be relevant. Also, the gender of the excluded student might impact teachers’ reactions to social exclusion. To date, there is hardly any research on the gender of the excluded person, especially not in educational contexts. To our knowledge, there is only one study that focused on the role of the excluded person’s gender for teachers’ evaluations of social exclusion in an educational setting. In this study, Kollerová and Killen (2021) found no differences based on the excluded person’s gender in teachers’ evaluations of the wrongfulness of the exclusion. However, they found differences in teachers’ reasoning revealing that the participants used more moral justifications when reasoning about excluded girls compared to excluded boys.
Yet why should the excluded person’s gender be relevant for teachers’ reactions to social exclusion? One possible explanation are social expectations linked to gender.1 Generally, with regard to the two genders, quite different expectations are prevalent. These gender expectations typically impact our thoughts and actions in many ways (Neuburger et al., 2015; Retelsdorf et al., 2015; Mello et al., 2019). Thus, gender expectations might also affect our perception of and reactions to exclusion of boys vs. girls.
Socialization also provides a possible explanatory approach here. Having been socialized throughout our lives, we all have learned and internalized systematically differing expectations regarding males and females. Typical expectations that are relevant in this context are those in line with the assumptions of the aforementioned theory by Bakan (1966): females are usually associated with the dimension of communion; males are traditionally associated with characteristics of agency. That is, we expect girls to strongly value interpersonal affiliation and harmony with others (Spence and Helmreich, 1978; Bem, 1981; Eckes, 2010; Tay et al., 2019). Additionally, in line with traditional gender role expectations, girls are typically perceived as more vulnerable than boys and hence might evoke stronger feelings for care (Stuijfzand et al., 2016). Given that we stereotypically perceive girls—compared to boys—as more communal and more vulnerable beings (Bakan, 1966; Gilligan, 1993; Ely et al., 1998; Eckes, 2010), we might expect that exclusion affects girls more strongly than boys. Based on these considerations on social expectations linked to gender, we assume that exclusion might be perceived as more serious for girls than for boys and in consequence, the exclusion of girls should be rejected more strongly compared to the exclusion of boys.
The purpose of this study is to extend prior research on teachers’ evaluations of and reactions to social exclusion scenarios by analyzing the role of gender. More specifically, we are interested in potential effects of gender-specific socialization and social expectations related to gender. Thus, we focus on the gender of the observing teacher on the one hand and on the gender of the excluded student on the other hand. Focusing on teachers in the role of observers of exclusion among students, we assessed teachers’ evaluations of hypothetical exclusion scenarios. Since particularly teachers’ behavior can have an impact on their students, it is not only important to analyze teachers’ evaluations of exclusion (which reflect an attitudinal aspect), but also their reactions (which capture a behavioral aspect). Given that it is very difficult to realize naturalistic observational studies in the context of social exclusion, especially at schools, we approach the behavioral aspect by assessing behavioral intentions and want to see whether teachers’ evaluations of exclusion translate into respective behavioral intentions. Accordingly, we assess teachers’ anticipated reactions and interventions. More precisely, we asked them how likely they were to intervene in such a situation and what they would specifically do. Our main interest was to determine whether the gender of an excluded student and the gender of the teacher as an observer of exclusion are relevant factors for teachers’ responses to hypothetical exclusion scenarios.
Based on the aforementioned considerations on gender-specific socialization and gender expectations, we want to examine the following hypotheses:
A. We assume teachers to show a general tendency to reject social exclusion among students and to intervene in exclusion situations among students.
B. We hypothesize that female teachers reject social exclusion more strongly and are more likely to intervene compared to male teachers.
C. We expect that the exclusion of girls will be rejected more strongly compared to the exclusion of boys and the likelihood to intervene will be higher when a girl (vs. boy) is excluded.
As an open question, we want to explore if there are any interactions of the excluded student’s gender and the gender of the teachers as observers of exclusion. Further, we want to explore if participants’ justifications for their decision to intervene in the situation or not as well as their anticipated specific actions differ between female and male teachers’ or depending on the excluded students’ gender.
The study included 101 teachers from different school tracks in Germany (Mage = 36.93, SD = 9.84, range: 22–65, 84 females, 17 males). The working experience of the teachers ranged from under 1 to 42 years (M = 8.16, SD = 8.50) with half of the sample being within their first 5 years of service (median = 5.00 years).
The study was conducted as an online survey and participants were recruited via different mailing lists and online groups in social media platforms (e.g., Facebook groups). Moreover, flyers advertising the study were distributed in libraries, schools, and public sites of universities. Participation was voluntary and informed consent was obtained from all participants. The study was conducted in accordance with the ethical guidelines of DGPs (German Psychological Society).
Before starting the actual survey, participants were informed of their data protection rights and learned that participation in the study was anonymous and voluntary. They were also informed, that there were no negative consequences if they decided not to participate or to leave the study early without completing it. Prior to the assessment, participants had to confirm that they were willing to participate in the study and understood the information.
Starting the survey, participants provided demographic information, participants were then presented with a hypothetical exclusion scenario. The study took approximately 10 min per person.
In the hypothetical exclusion scenario, one student was excluded from a study group by its classmates. We varied the gender of this excluded protagonist by presenting either a typical male or female name (Lukas vs. Julia) in the scenario. The names used in the scenarios had been pretested in a former study by Bonefeld and Dickhäuser (2018). The exact wording of the scenario was as follows:
While packing up after class in 7th grade, you observe some students making an appointment to study together. Lukas/Julia would like to join the learning group. The other students tell him/her that he/she can’t join.
The study was realized as a between-subjects design. The participants were randomly assigned to the experimental conditions (51 were assigned the version with a female protagonist, 50 to the version with the male protagonist).
As we wanted to assess not only attitudinal but also behavioral aspects, we assessed participants’ evaluations of the exclusion situation on the one hand and their likelihood to intervene in such a situation and the specific actions they would undertake on the other hand. We used a seven-point Likert-type scale consisting of three items to assess the evaluations of the exclusion scenario. Specifically, we asked the participants to rate how (1) not okay/okay, (2) unfair/fair, and (3) unjustifiable/justifiable the scenario was. Based on these three items, a score was created indicating a participant’s evaluation of the exclusion (Cronbach’s alpha = 0.79). High scores indicate low rejection of exclusion and low numbers indicate strong rejection of exclusion. Moreover, we asked the participants how likely they were to intervene, given the situation took place in their class. The likelihood of intervention was also assessed using a seven-point Likert-type scale (1 = very unlikely to 7 = very likely). Eventually, we asked the participants to justify their decision and to indicate what specific actions they would have taken (open-ended questions).
The coding systems for the open-ended questions are based on the study by Beißert and Bonefeld (2020) and were extended by inductively developing categories from the surveys themselves (see Tables 1, 2 for an overview and examples). The coding was completed by two independent coders, that were not allowed to code more than three relevant justifications for each statement. Based on 20% of the interviews we calculated a high interrater reliability, with Cohen’s kappa = 0.96 for both, for the justifications of the likelihood of intervention as well as for the specific actions.
Table 1. Coding system for justifications of likelihood of intervention and frequencies for each category.
Univariate ANOVAs were used to test for differences in the evaluation of exclusion and the likelihood of intervention between the different experimental conditions and between male and female participants.
Repeated measures ANOVAs on the proportional use of categories were conducted to analyze reasoning data from the open-ended questions. ANOVA frameworks are appropriate for repeated measures reasoning analyses because ANOVAs are robust to the problem of empty cells, whereas other data analytic procedures require cumbersome data manipulation to adjust for empty cells (see Posada and Wainryb, 2008, for a more thorough explanation and justification of this data analytic approach).
All analyses were firstly run with participants’ age and years of service experiences included. But as there were no effects based on these variables in any of the analyses, we dropped these variables from the analyses for the sake of simpler models.
In line with our expectations, we found a general tendency to reject exclusion across both protagonists, i.e., a right-skewed distribution on the evaluation scale with a skewness of 0.21 (SE = 0.25), a mean of 2.94 (SD = 1.14), mode = 4.00, and median = 3.00.
To analyze differences in the evaluation of exclusion based on the gender of the participants and the gender of the excluded person, a 2 (participant gender: male, female) × 2 (protagonist gender: male, female) univariate ANOVA was conducted.
As expected, there was a main effect of participant gender, F(1,86) = 4.94, p = 0.029, ηp2 = 0.05, demonstrating that females (M = 2.81, SD = 1.01) rejected exclusion more strongly than males (M = 3.58, SD = 1.50). There was no effect of the gender of the protagonist, nor any interaction effects. See Figure 1 for a graphical presentation of these results.
Figure 1. Evaluation of exclusion as a function of teacher gender and the gender of the excluded student. High numbers indicate high acceptability of exclusion; low numbers indicate strong rejection of exclusion.
This question was answered by 86 participants. The descriptive analyses showed that 56 participants (65.1%) tended to intervene, 22 participants (25.6%) tended not to intervene, and 8 (9.3%) participants chose the middle of the scale, indicating that it was as likely that they would intervene as not intervene.
To test for differences in the likelihood of intervention, a 2 (participant gender: male, female) × 2 (protagonist gender: male, female) univariate ANOVA was conducted. As preliminary analyses revealed no effects of participants’ age or the years of participants’ service experiences, these variables were not included in the analysis for the sake of a simpler model.
As expected, there was a main effect of the gender of the protagonist, F(1,82) = 14.11, p < 0.001, ηp2 = 0.15, revealing that participants were less likely to intervene in scenarios in that a boy was excluded (M = 4.29, SD = 2.03) compared to scenarios in that a girl was excluded (M = 5.62, SD = 1.37). There was no effect of the participants’ gender, nor any interaction effects. See Figure 2 for a graphical presentation of these results.
Figure 2. Likelihood of intervention as a function of teacher gender and the gender of the excluded student. High numbers indicate high likelihood to intervene; low numbers indicate low likelihood to intervene.
To analyze the participants’ justifications why they would tend to intervene or not as well as their specific actions, we conducted reasoning analyses on the proportional use of the coded categories. In order to see whether the specific justifications were related to the decision to intervene or not, we created a new variable out of the seven-point scale measuring the likelihood of intervention, resulting in the three categories “tendency to intervene,” “indecisive,” and “tendency not to intervene.”
Using this new variable, we ran a 3 (decision: no intervention, indecisive, intervention) × 2 (participant gender: male, female) × 2 (protagonist: boy, girl) × 4 (justification: need for information, children’s autonomy, empathy for the victim/avoid psychological harm, social norms of inclusion and cooperation) ANOVA with repeated measures on the factor “justification.” The Huynh–Feldt adjustment was used to correct for violations of sphericity.
This analysis revealed an interaction effect of justification and decision, F(6,192) = 2.63, p < 0.018, ηp2 = 0.08, demonstrating that “need for information” and “social norms of inclusion and cooperation” were mainly used by those who tended to intervene, whereas “children’s autonomy” was mainly used by those who tended not to intervene. However, there were no main or interaction effects based on the gender of the participants or the gender of the protagonist.
In order to get a better understanding of how teachers would intervene, we analyzed their answers to the open-ended question of what they would specifically do when intervening in the situation. To test for differences in these answers based on the gender of the participants and the gender of the protagonist, a 2 (participant gender: male, female) × 2 (protagonist: boy, girl) × 4 (action: ask for reasons, conversation, inclusion-oriented behavior, find an alternative solution for excluded student) ANOVA was run with repeated measures on the factor “action.” The Huynh–Feldt adjustment was used to correct for violations of sphericity.
This analysis revealed a main effect of action, F(4.33,44.23) = 6.63, p < 0.001, ηp2 = 0.09, indicating that participants stated significantly more often that they would ask for reasons or talk to the students than they would try to find an alternative solution for the excluded student. The frequency of inclusion-oriented behavior was not different from the other actions. Again, there were no main or interaction effects based on the gender of the participants or the gender of the protagonist.
The current study investigated teachers’ reactions to social exclusion scenarios in Germany. Focusing on teachers as observers of social exclusion, we used hypothetical scenarios in which a student (girl vs. boy) was excluded by other children in class. We assessed teachers’ evaluations of the exclusion behavior as well as how likely they were to intervene in the situation, and what they would specifically do. To extend prior research, we focused on the role of gender for teachers’ reactions to social exclusion. More specifically, we focused on the gender of the excluded student on the one hand and the gender of the observing teacher on the other hand.
As expected, the teachers in our study showed a general tendency to reject social exclusion among students. This replicates the findings of other studies (e.g., Beißert and Bonefeld, 2020; Grütter et al., 2021; Kollerová and Killen, 2021), which overall provide strong evidence that teachers generally reject social exclusion among students. This tendency to reject exclusion seems to translate into action intentions insofar that the majority of the participating teachers stated that they would have intervened in the situation if it had happened in their class.
Based on considerations of gender-specific socialization (Bakan, 1966; Cross and Madson, 1997; Zahn-Waxler, 2000) we had assumed that female teachers would reject social exclusion even more strongly than male teachers. In terms of the evaluation of social exclusion, we found evidence for this assumption. Interestingly, these gender differences in the evaluation of exclusion did not manifest in teachers’ expected likelihood to intervene in the situation. Female teachers were not more likely to intervene in the situation than male teachers. One possible explanation for this discrepancy between the evaluation of and the expected reaction to social exclusion could also lie in gender-specific socialization. Women are socialized to connect with others and strive for companionship, but less to be self-effective agents (Bakan, 1966). In line with this, females attach great value to relationships (Guisinger and Blatt, 1994) and have a strong need for harmony (Hwang and Mattila, 2019). This might lead females to be hesitant to intervene in the exclusion situation because intervening might be conceptualized as getting involved in an interpersonal conflict. Hence, even though females reject exclusion more strongly, they might not take the step to action. However, one important limitation is that there were only 14% male teachers in the sample, and thus, the results should be considered with caution.
Interestingly, the low proportions of male participants are a typical problem of many online studies (Cull et al., 2005; Cheung et al., 2017; Beißert et al., 2020) and especially in studies on social exclusion (Butler, 2012; Butler and Shibaz, 2014; Beißert et al., 2021) with about 90% female participants. And even though we find a higher base rate of females compared to males among teachers, these samples as well as our sample include even more females than the proportion of female teachers in Germany (which would be appr. 73%, Statista Research Department, 2021). This might indicate that there is some self-selection of helpful individuals, since more helpful individuals are presumably more likely to participate in studies voluntarily. Nevertheless, further research should continue to investigate whether these results can be replicated in a sample with more male teachers.
The gender of the excluded student did not affect teachers’ evaluation of the exclusion situation. The exclusion of boys and girls was evaluated equally reprehensible. However, the gender of the excluded student did influence teachers’ behavioral intentions. As expected, teachers were more likely to intervene in scenarios in that a girl was excluded compared to scenarios in that a boy was excluded. This fits to our assumptions that this is due to gender expectations such as girls being more likely to strive to connect with others (communion) while boys tend to be more focused on individual goals (agency) (Bem, 1981). Therefore, boys may be seen as less vulnerable and less affected by social exclusion, which could induce a weaker need to intervene and protect them.
We could not find any differences between female and male teachers’ justifications to intervene or not, nor were there any differences based on the gender of the excluded student. Thus, the finding of Kollerová and Killen (2021) that teachers used more moral justifications when reasoning about excluded girls compared to excluded boys could not be replicated in the current study. Gender was not relevant for teachers’ reasoning.
Interestingly, teachers’ decisions to intervene or not were associated with different considerations. Namely, if teachers conceptualized the exclusion scenario as something that falls in the children’s scope of action., i.e., when they referenced children’s autonomy as a justification, they were less likely to intervene compared to those teachers who focused on socio-moral aspects such as inclusion and cooperation as social norms or compared to those who understood the situation to be ambiguous and stated their need for further information. That means that teachers’ tendency to intervene seems to depend on how they perceive the exclusion situation—but independent of their own gender or the gender of the excluded student. In this context, it is encouraging that many teachers wanted to ask for reasons to better understand the situation in order to find out if further interventions were necessary or not.
All in all, we can say that gender is an important aspect in the context of social exclusion. On the one hand, the gender of the observing teacher is relevant as females reject exclusion even more strongly than males. On the other hand, the gender of the excluded student impacted teachers’ reactions to social exclusion as they were less likely to intervene when a boy was excluded compared to a girl. We explain these findings with gender-specific socialization and social expectations linked to gender. Namely, the stronger focus on communal aspects in girls’ socialization which is associated with a high value of relationships and harmony on the one hand, and the perception of females as being more vulnerable and more in need of relatedness than males, on the other hand. Future research should systematically examine whether such a communal orientation with a higher focus on interpersonal affiliation in females really can explain the current findings.
Additionally, further research should pay more attention to the assessment of evaluations and behavior or at least behavioral intentions. In this study, it becomes clear that even though the general tendency to reject exclusion among students manifests in a general tendency to intervene, the effects related to gender reveal differential patterns regarding the evaluations and the behavioral tendency. Hence, further research should include both attitudinal and behavioral measures. Moreover, in this context, it would be of great interest to conduct real behavioral studies in naturalistic settings in order to investigate whether the reported behavioral intentions transmit into the respective actions.
Interestingly, the gender differences that we found regarding the reported behavioral intentions are not reflected in teachers’ reasoning or their specific actions. That means, teachers are more likely to intervene when girls are excluded than when boys are excluded. However, once they decide to intervene, the specific actions are not related to the gender of the excluded student. This leads us to the assumption that the differences in the likelihood to intervene or not are no conscious tendencies but rather automatisms based on socialized expectations linked to gender. Thus, it is crucial to sensitize teachers to such expectations and help them reflect their own gender-specific expectations. Further, teachers should be encouraged to treat both genders equally and to consequently intervene also when boys are excluded. It is important to make teachers aware of the fact that boys and girls suffer equally from the severe consequences of social exclusion.
The raw data supporting the conclusions of this article will be made available by the authors, without undue reservation.
Ethical review and approval were not required for the study on human participants in accordance with the local legislation and institutional requirements. The patients/participants provided their written informed consent to participate in this study.
HB and MB developed the idea and the design of the study. MS made a first draft of the manuscript which was revised by HB and MB. All authors have approved the final version to be published and agreed to be accountable for all aspects of the work and ensure that questions related to the accuracy or integrity of any part of the work are appropriately investigated and resolved, and have contributed meaningfully to the manuscript and analyzed and interpreted the data.
The authors declare that the research was conducted in the absence of any commercial or financial relationships that could be construed as a potential conflict of interest.
All claims expressed in this article are solely those of the authors and do not necessarily represent those of their affiliated organizations, or those of the publisher, the editors and the reviewers. Any product that may be evaluated in this article, or claim that may be made by its manufacturer, is not guaranteed or endorsed by the publisher.
We would like to thank the undergraduate research assistants Michelle Barth and Julia Hildebrandt for their help to prepare and conduct this study and Lea Markhoff for her support with the data preparation and literature research. And we are grateful to all teachers who participated in this study.
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Keywords: social exclusion, teacher reactions, teacher evaluations, gender differences, gender role expectations, socialization
Citation: Beißert H, Staat M and Bonefeld M (2022) The Role of Gender for Teachers’ Reactions to Social Exclusion Among Students. Front. Educ. 7:819922. doi: 10.3389/feduc.2022.819922
Received: 22 November 2021; Accepted: 18 January 2022;
Published: 14 February 2022.
Edited by:
Daniela Barni, University of Bergamo, ItalyReviewed by:
Francesca Giovanna Maria Gastaldi, University of Turin, ItalyCopyright © 2022 Beißert, Staat and Bonefeld. This is an open-access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (CC BY). The use, distribution or reproduction in other forums is permitted, provided the original author(s) and the copyright owner(s) are credited and that the original publication in this journal is cited, in accordance with accepted academic practice. No use, distribution or reproduction is permitted which does not comply with these terms.
*Correspondence: Hanna Beißert, beissert@dipf.de
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