Mittwoch, 26. Juli 2017

Wird Samen knapp?

"Spermienkrise" in den Industrieländern: Die Spermienzahl der Männer sinkt immer weiter.
aus scinexx

Männer haben immer weniger Spermien 
Drastische, anhaltende Abnahme mit noch unbekannten Ursachen 

Alarmierender Trend: Die Männer der westlichen Welt produzieren immer weniger Spermien. Seit 1973 ist ihre mittlere Spermienzahl um gut die Hälfte gesunken – Tendenz weiter fallend, wie eine Metastudie nun belegt. Im Extremfall bedeutet dies, dass immer mehr Männer in Nordamerika, Europa und Australien unfruchtbar werden könnten. Die Ursache für diese "Spermienkrise" ist jedoch bisher unbekannt. 

Spermien haben es nicht leicht: Als wäre der Weg zur Eizelle nicht schon beschwerlich genug, können den flinken Samenzellen auch noch vielerlei äußere Einflüsse schaden. Sind Männer erhöhter Belastung durch Pestizide, aber auch hormonähnlich wirkenden Chemikalien ausgesetzt, beeinträchtigt dies die Fitness ihrer Spermien. Zudem können Umweltgifte und Übergewicht auch die Zahl der Spermien verringern, wie Studien zeigen.

Spermienzahl halbiert

Wie es insgesamt um die Spermien der Männer aussieht, haben nun Hagai Levine von der Hebräischen Universität Jerusalem und seine Kollegen untersucht. Sie werteten dafür die Ergebnisse von 185 Studien aus der Zeit zwischen 1973 und 2011 aus. Die Teilnehmer stammten aus allen Regionen der Erde und hatten dort an allgemeinen Gesundheitsstudien teilgenommen. Dabei wurde auch ihre Spermienzahl erfasst.

Das Ergebnis: In den knapp 40 Jahren seit Beginn der Studien ist die Spermienmenge von Männern in der westlichen Welt drastisch gesunken. Die Forscher fanden eine Abnahme der Spermienzahl um 59,3 Prozent und eine Verringerung der Spermiendichte um 52,4 Prozent. Betroffen sind vor allem Männer in Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland.

Anhaltende "Spermienkrise"

Hinweise auf eine abnehmende Spermienzahl hat es in den letzten Jahren schon häufiger gegeben. Teilweise wurde sogar von einer "Spermienkrise" gesprochen. Es blieb aber umstritten, wie verbreitet dieses Phänomen tatsächlich ist. "Diese Arbeit bestätigt nun eine negative Entwicklung, die sich seit Jahrzehnten abzeichnet und weitreichend ist", kommentiert Artur Mayerhofer von der Universität München. "Dieser Trend ist bedenklich und sollte wahrgenommen werden."


Levine und seine Kollegen appellieren an Gesundheitsbehörden und ihre Kollegen, sich auf die Suche nach den Ursachen dieser steilen Spermienabnahme zu machen. Denn nur dann könne man diesen Trend abbremsen und dem Spermienverlust vorbeugen. (Human Reproduction Update, 2017; doi: 10.1093/humupd/dmx022)

(The Hebrew University of Jerusalem / SMC, 26.07.2017 - NPO) 


Nota. - Na und? Das kann doch nur FamilistEn jucken. Selbst ist die Frau.
JE 


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