Anmaßende Sprache verrät ein anmaßendes Lebensgefühl.
Ist es Ihnen schon aufgefallen? In unsern Medien wird nicht mehr gemahnt und gefordert, sondern an gemahnt und ein ge- fordert. Mahnen und fordern kann jeder, der irgendwas gern hätte. Anmahnen und einfordern kann nur, wem es längst zu- steht.
Auch wird nicht mehr gebremst, es wird aus gebremst. Ausbremsen kann einer, der einen andern überholt und sich ihm vor die Nase gesetzt hat, und auf die Bremse tritt. Bremsen kann jeder, der sich einem an die Rockschöße hängt.
Es wird auch nichts mehr verglichen, es wird immer alles ab geglichen - und danach ist es gleich ein kleines bisschen gleicher als zuvor.
In solchem Reden weist sich jemand aus, der (generisch) sich alleweil überlegen fühlt. Und wolln wir wetten? Als Verfasser (generisch) werden Sie in drei von vier Fällen eine VerfasserIn finden.
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