Seit 13 Jahren ist sie deutscher Bundeskanzler. Sie ist die mächtigste Männin, die es je gab.
Was ich an ihr am höchsten zu loben finde: Noch nie hat sie etwas getan, was eine*m Feminist*en erlaubt hätte, sich ihrer zu rühmen.
Das Folgende ist eine Glosse:
Wie die Kanzlerin einen Mann nach dem anderen dazu bringt, sich vor den
Augen der Welt selbst zu zerlegen, ist grandios. Warum ist sie nicht
längst eine Ikone des neuen Feminismus?
Als amerikanische College-Studentin zu sagen, man sei von Madeleine Albright oder Hillary Clinton inspiriert, erscheint vollkommen angemessen und feministisch einwandfrei – in linksliberalen, queerfeministischen Kreisen Begeisterung für Merkel zu äußern, wäre hingegen immer noch seltsam und brächte einen sofort in den Verdacht einer insgeheim kultivierten Junge-Union-Spießigkeit.
Und da wäre natürlich Merkels tausendfach beschriebenes Deadpan-Understatement, das man leicht mit fehlendem Charisma verwechseln kann. Merkel ist eben keines von diesen wildschwein*haften Machttieren,* die sich gegenseitig in ihren Volten und Finten zu überbieten suchen. Sich in der Sache auskennend, lässt sie die Männer sich in ihr Unheil verstricken, ohne mit der Wimper zu zucken.
Sie ist niemand, der [?!] Jünger* braucht, der [!] als Projektionsfläche für Autoritätssehnsüchte herhält. Und aus diesem Grund übernehme ich jetzt einfach mal die Rolle des* kritiklosen Fans:* Danke, Angela Merkel! Es wäre wirklich traurig gewesen, wenn sie wegen Seehofer gegangen wäre. Dass sie es wieder geschafft hat, dass ihr Widersacher nicht nur an ihr scheitert, sondern sich auch noch selbst ins Aus katapultiert, dass jetzt er als der Irrational-Emotionale dasteht – das sollte alle jungen Frauen ermutigen, zu sagen: Angela Merkel ist cooler als Wonder Woman. Sie ist ein Idol.
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