Donnerstag, 31. Mai 2018

Was macht Männerkörper attraktiv?

aus derStandard.at, 19. Mai 2018, 09:00


Was Männerkörper attraktiv macht
Eine neue Studie bestätigt, dass es auch auf bestimmte Körperproportionen ankommt – nämlich das Verhältnis der Beinlänge zum übrigen Körper

Cambridge/Wien – Alles was ein Mann... Nein, das obligate Zitat mit dem Menschenaffenvergleich aus der "Tante Jolesch" wollen wir uns hier sparen. Zwar geht die evolutionäre Psychologie immer noch davon aus, dass Frauen bei der Partnerwahl sehr viel eher als Männer bereit sind, beim Faktor visuelle Attraktivität zugunsten anderer Qualitäten wie des sozialen Status Abstriche zu machen.

Doch die in der westlichen Welt unaufhaltsam fortschreitende Gleichberechtigung der Geschlechter hat es längst mit sich gebracht, dass die äußerlichen Faktoren auch beim Mann wichtiger geworden sind. Bisherige Studien förderten eine ganze Reihe von Faktoren zutage, die als attraktiv wahrgenommen werden. Im Hinblick auf die Gesichter wirkt – prima vista etwas überraschend – bei Frauen wie auch bei Männern die "Durch- schnittlichkeit" der Gesichtszüge anziehend.

Die Männlichkeit eines Gesichts, also ein kräftiges, kantiges Kinn und hervorstehende Wangenknochen, führte hingegen nicht in allen Tests mit heterosexuellen Frauen zu höheren Zustimmungswerten. Das hat vermutlich damit zu tun, dass zu viel Maskulinität auch mit negativen Charaktereigenschaften wie Aggressivität verbunden wird.

Im Hinblick auf den Männerkörper ist ein Attraktivitätsfaktor unbestritten: Es kommt für Frauen auf die (Körper-) Größe an.

Drei verschiedene Merkmale im Test

Was aber ist mit den Proportionen der Männerkörper, die in der Badesaison ja auch etwas besser sichtbar werden? Das wollten Psychologen um Thomas Versluys (Uni Cambridge) ganz genau wissen. Sie vermaßen für ihre Studie 9000 US-Rekruten und erstellten auf Basis der Daten Bilderserien von männlichen Modellen, die im Hinblick auf drei Proportionen variiert wurden.


In den drei Zeilen zu je sieben Abbildungen wurde jeweils ein Merkmal variiert.
Zum Ersten erstellte man Silhouetten von Männern, deren Armpaare in Relation zum übrigen Körper verschieden lang waren (erste Zeile der Grafik), zum Zweiten wurden die Beinpaare länger oder kürzer dargestellt (zweite Zeile), zum Dritten variierte man das Verhältnis von Ober- und Unterarm bzw. Ober- und Unterschenkel (untere Zeile).

Diese Silhouetten wurden drei Gruppen von 341, 253 und 193 heterosexuellen US-Probandinnnen gezeigt, die dann die Qual der Wahl hatten.

Das Ergebnis und seine Erklärung

Das im Fachblatt "Royal Society Open Science" publizierte Ergebnis war eindeutig: Während den Frauen die relative Armlänge völlig und das Längenverhältnis von Ober- und Unterarm bzw. Ober- und Unterschenkel ziemlich egal war, kam es sehr wohl auf die Beinlänge an, wie auch schon frühere Studien vermuten ließen. Attraktiv sind durchschnittliche oder etwas längere Beine.

Die "evolutionäre" Erklärung der evolutionären Psychologie: Kurze Beine seien mit Krankheiten wie Typ-zwei-Diabetes, Herzerkrankungen und Demenz assoziiert, während "zu lange" Beine ebenfalls mit Dispositionen mit bestimmten genetischen Erkrankungen verknüpft seien. Normal lange Beine hingegen würden am ehesten einen gesunden und "fitten" Partner versprechen. (tasch.)


Volltext der Studie
Royal Society Open Science: "The influence of leg-to-body ratio, arm-to-body ratio and intra-limb ratio on male human attractiveness"


Nota. - Das glauben wir aber nicht, hab ich Recht? Wir sind sicher, denen kommt es auf den Knacka... an. Aber so tief wollten die Forscher denn wohl doch nicht blicken.
JE

Sonntag, 27. Mai 2018

Das Private ist uns politisch genug.

Degas 1889

So lautet ihr intimster Gedanke, wenn mann ihn in gerechte Sprache übersetzt. 

Kein Wunder, dass sich nirgends genügend Frauen finden, um die vorgeschriebene Quote zu erfüllen. Und wem das Private doch nicht reicht und stattdessen richtige Politik lieber wäre, ist sich zu fein für die Quotenfrau. 



Freitag, 25. Mai 2018

Frauenemanzipation.


Der Feminismus war die Schaumkrone auf der historischen Flutwelle der Angestelltenzivilisation. 

Gipfel der Arbeitsgesellschaft war die Große Industrie - das männlich geprägt bürgerliche Leistungssystem. Ihr Paradigma war tun. Das Bürgerliche daran war, dass im Vordergrund stets das Wie stand, und die Aufgabe war, das Was des Tuns zum Gesell- schaftsthema zu machen; mit andern Worten: die bürgerliche Schranke der Industriegesellschaft zu überwinden.

Dazwischen trat aber der gesellschaftliche Aufstieg der Angestellten zur herrschenden Kaste. Ihr Lebensmedium ist nicht selber tun, sondern die Tätigkeiten der Andern vermitteln. Es hat unmittelbare soziale Ursachen, dass es die Dienstleistungsbe- rufe waren, die der Masse der Frauen den Weg auf den Arbeitsmarkt freimachten. Es war aber auf der anderen Seite kein Zufall, dass im Mittelpunkt der weiblichen Lebensart nicht das Tun steht - weder wie noch was -, sondern die Beziehung. Die Angestelltentätigkeiten appellierten an die Frauen, die Frauen drängten ins Vermitteln. Die Bürokratisierung der Welt hat neben einer sozial-politischen eine mental-soziale Basis; beide verhalten sich wie kommunizierende Röhren.

Anders wäre es nicht möglich geworden, dass der Spruch Das Private ist politisch zu einer weltweiten Programmlosung werden konnte. Er muss allerdings umgekehrt verstanden werden: Das Politische soll privatisiert werden.




 

Sonntag, 13. Mai 2018

Norwegen diskriminiert Väter.


Die skandinavische Länder gelten weltweit als Vorbilder in Sachen Gleichstellung der Geschlechter. 

aus nzz.ch, 13. 5. 2018

... Doch alles steht nicht zum Besten in den Gleichstellungsparadiesen. Die Überwachungsbehörde der Efta klagt Norwegen vor dem Efta-Gerichtshof ein – wegen der Diskriminierung von Vätern. Das Land gewährt zwar einen individuellen Anspruch auf zehn Wochen bezahlten Elternurlaub wie auch ein gemeinsames Recht auf 26 weitere bezahlte Wochen, über die die Paare selbst verfügen können.

In der Realität erhalten Väter, die sich um ihren Nachwuchs kümmern, aber nur Lohnersatz, wenn ihre Frauen gleichzeitig arbeiten oder studieren. Für Mütter gibt es keine entsprechende Einschränkung – sie erhalten Elterngeld, egal, was ihr Partner tut. Dass Norwegen Frauen mehr Rechte auf Elterngeld gewährt als Männern, verstösst laut der Efta-Überwachungsbehörde gegen die Gleichstellungsdirektive des Europäischen Wirtschaftsraums. ...

A propos: Jeder Tag ist Vatertag.