Montag, 24. August 2015

#aufschrei: Plasberg im Giftschrank.



aus FAZ, 24. 8. 2015

...Ernsthaftigkeit in der Geschlechterdebatte – ein hehres Ziel: Der Deutsche Frauenrat bejubelt, dass Plasbergs Sendung in den Giftschrank gesperrt werde und weist die Publizistin Birgit Kelle mal eben so als „Rechtpopulistin“ aus. Die spricht, wie Sophia Thomalla und Wolfgang Kubicki auch, von Zensur und meint, wenn bestimmte Feministinnen schlecht aussähen, sei das wohl die Reaktion – Sendeschluss für die anderen. ...

Das große Versagen aber liegt in diesem Fall beim WDR, der gerade das fünfzigjährige Bestehen seines Fernsehprogramms feiert. Wo die Diskussion beginnen müsste, blendet sich der Sender aus und kniet vor denen nieder, die Andersdenken Sprechverbote erteilen wollen. So sieht ein journalistischer Offenbarungseid aus. Plasbergs Sendung ist im Internet natürlich trotzdem verfügbar, allerdings nicht beim WDR, sondern auf Youtube.




Freitag, 7. August 2015

Zurechtprüfen.

Ministerin Oberhauser

In Österreich gibt es Jahr für Jahr Aufregung um den Aufnahmetest zum Medizinstudium: Man kann es drehen und wenden wie man will - immer schneiden Frauen schlechter ab. In diesem Jahr waren 58 von 100 Bewerbern Frauen und nur 42 Männer. Aber unter denen, die die Prüfung bestanden haben, war's dann halbe halbe...


Und da es an den Frauen ja doch nicht liegen kann - Na hörn'se mal! -, muss es am Test liegen. An dem muss man drehen, bis Gerechter Gleichstand erreicht ist:



aus Der Standard, Wien, 7. August 2015, 11:21

Medizin-Aufnahmetest: 
Neuerlicher Ruf nach Überarbeitung
Uni: Evaluieren laufend – Frauen schneiden vor allem bei Wissensfragen schlechter ab

Wien – Das neuerlich schlechtere Abschneiden von Frauen beim Aufnahmetest für das Medizinstudium führt wieder zu Forderungen nach einem weiteren Überarbeiten der Aufgaben. Für Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) ist dies laut "Presse" (Freitag-Ausgabe) "als Frau und Medizinerin ein persönliches Anliegen", auch im Wissenschaftsministerium will man die Geschlechtsunterschiede "weiter verringern".

Als Hebel sollen dabei die Verhandlungen über die Leistungsvereinbarungen für die Jahre 2016 bis 2018 mit den Medizin-Unis dienen. Die Erstellung der Aufnahmetests selbst fällt in die Autonomie der Universitäten. Auch für die von linken Fraktionen dominierten Hochschülerschaften an den Medizin-Unis Wien und Graz sind angesichts der geringeren Frauen-Erfolgsquoten Verbesserungen "obligat": Während nur knapp zehn Prozent der weiblichen Studienwerber einen Platz erhalten haben, waren es bei den Männern etwas mehr als 13 Prozent.

Laufende Weiterentwicklung

An der Medizin-Uni Wien, an der rund die Hälfte aller Studienplätze in Österreich vergeben werden, verweist man auf APA-Anfrage darauf, dass der Test laufend evaluiert und weiterentwickelt werde. Erst heuer habe man mit "Soziales Entscheiden" einen neuen Teil eingeführt. Seit man vor zwei Jahren ein gemeinsames, für alle Medizinunis geltendes Testverfahren entwickelt habe, seien die Geschlechterunterschiede auch geringer geworden. Man habe auch Hinweise, dass die neu hinzugekommenen Testteile "genderfairer" seien: Wo es um Wissensfragen gehe, sei der Gender Gap größer, bei den neuen Teilen wie etwa auch dem Sozialen Entscheiden dagegen geringer.

Die Diskussion um die Aufnahmetests für das Studium hält bereits seit Jahren an: Ursprünglich verwendeten die Medizin-Unis Wien und Innsbruck den "Eignungstest für das Medizinstudium" (EMS), der Studien-Fähigkeiten wie medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Umgang mit Zahlen etc. abfragte. Die Medizin-Uni Graz setzte dagegen auf einen Wissenstest in den Grundlagenfächern Biologie, Chemie, Physik und Mathematik sowie auf Textverständnis-Aufgaben. In beiden Formaten erzielten Männer wesentlich bessere Resultate – als Reaktion darauf wurde der derzeitige Test entwickelt, der Elemente beider Verfahren enthält. Seither sind die Geschlechterunterschiede zwar geringer geworden, bestehen aber nach wie vor weiter. (APA)


Nota. - Die Wissensfragen ganz streichen, um das Gender Gap zu schließen? Das geht ja wohl doch nicht. Ich hab ne bessre Idee: Nehmt doch einfach einen Gesinnungs-Teil in den Test auf! Da können uns die Frauen mit Sicherheit einholen und überholen.
JE.






Mittwoch, 5. August 2015

Mein Geschlecht sitzt im Kopf.

aus Die Presse, Wien, 7. 3. 2015

Das Gehirn bestimmt das Geschlecht
Wiener Hirnforscher konnten nachweisen, wie die Geschlechtsidentität im Gehirn festgeschrieben ist. Männer und Frauen unterscheiden sich in der Verschaltung ihrer Hirnregionen. 

von Petra Paumkirchner

Ob wir uns als Frau oder Mann sehen, wird durch die Geschlechtschromosomen – zwei X-Chromosomen bei den Frauen, ein X- und ein Y-Chromosom bei den Männern – und die Geschlechtsorgane bestimmt. Gleichzeitig ist die Geschlechtsidentität, also ob wir uns in unserem Körper als Frau oder als Mann fühlen, entscheidend. Liegt keine Übereinstimmung zwischen dem körperlichen Geschlecht und der persönlichen Geschlechtsidentität vor, können wir uns als Mann in einem weiblichen Körper oder umgekehrt fühlen. Die Mediziner sprechen von Transgender oder Transsexualität.

Mehrere Forschungsinstitutionen sind weltweit auf der Suche nach der Repräsentation der individuellen Geschlechtsidentität im Gehirn. In einer vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Studie gelang es dem Hirnforscher Georg S. Kranz von der Uni-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Wien zu zeigen, dass sich die ganz persönliche Geschlechtsidentität jedes Menschen in der Vernetzung zwischen Hirnregionen widerspiegelt und nachweisbar ist. Die in Kooperation mit dem Niederländischen Institut für Neurowissenschaften in Amsterdam sowie Kollegen der Med-Uni entstandenen Erkenntnisse wurden kürzlich im Journal of Neuroscience veröffentlicht .

Vernetzungen untersucht

„Das Gehirn ist für unser Denken, Fühlen und Handeln verantwortlich“, so Kranz. Daher sei man logischerweise davon ausgegangen, dass auch die Geschlechtsidentität im Gehirn repräsentiert sein muss. „Uns gelang es, neuronale Korrelate, also Entsprechungen in der Gehirnaktivität, für das Geschlechtsempfinden in den Vernetzungen des Gehirns festzustellen“, sagt der Forscher.

Alle Regionen im Gehirn sind durch Millionen Nervenfasern verbunden und verschaltet. Die Mikrostruktur dieser Verbindungen lässt sich mittels diffusionsgewichteter Magnetresonanz-Tomografie (s. u.) im lebenden menschlichen Gehirn darstellen.

In der Studie wurden sowohl weibliche und männliche Personen als auch Transgenderpersonen untersucht. Dabei fanden sich signifikante Unterschiede zwischen Frauen und Männern in der Mikrostruktur der Hirnverbindungen.

Worauf die gemessenen Unterschiede zurückzuführen sind, kann derzeit von den Forschern noch nicht nachgewiesen werden. Es könnte die ungleiche Anzahl, eine unterschiedliche Dicke oder Dichte von Nervenfasern oder eine unterschiedlich dicke Isolationsschicht verantwortlich sein. Dafür sind noch zahlreiche Folgestudien notwendig.

Die Vermännlichung des Hirns

Weiters fanden die Forscher einen starken Zusammenhang zwischen den Mikrostrukturverbindungen untereinander und dem im Blut gemessenen Testosteronspiegel. „Diese Ergebnisse legen nahe, dass sich die Geschlechtsidentität in der Struktur von Hirnnetzwerken widerspiegelt. Diese entwickeln sich, unter dem modulierenden Einfluss von Geschlechtshormonen, im Nervensystem“, sagt Projektleiter Rupert Lanzenberger.

Diese Ergebnisse bestätigen eine lang bestehende Theorie. Bei einem männlichen Fötus kommt es während der Schwangerschaft zu zwei Anstiegen des Testosteronspiegels. Bei weiblichen Föten bleiben diese Anstiege aus. Der erste Testosteronanstieg ist für die Anlage der männlichen Geschlechtsorgane verantwortlich. Der zweite, später erfolgende Anstieg sorgt für die Vermännlichung des Gehirns. Stimmen diese beiden Prozesse nicht überein, kann es zur Ausbildung von Transidentität kommen.

LEXIKON

Diffusionsgewichtete Magnetresonanz-Tomografie (DW-MRI) ist ein bildgebendes Verfahren, das die Diffusionsbewegung von Wasser in Körpergeweben misst. Es wird vor allem zur Untersuchung des Gehirns verwendet, da man aufgrund der Diffusion von Wassermolekülen auf den Verlauf von Nervenfaserbündeln schließen kann. Einige neuronale Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Epilepsie lassen sich so nachweisen. 


Nota. - Wir dürfen also beruhigt sein. Wenn sie in unsern Schulen noch so mainstreamen - unsre Jungens haben's im Kopf, das lässt sich da nicht rauspusten.
JE






Montag, 3. August 2015

Gründlich deutsch.

aus nzz.ch, 4.8.2015, 05:30 Uhr                                                                      Mainstream

«Geschlechtergerechte» Sprache
Widerstand gegen die deutsche Sprachpolizei
Der Bund setzt die zum Dogma erhobene «geschlechtergerechte» Sprache nur im Deutschen durch. Die italienische und die französische Sprachgruppe wehren sich bis heute erfolgreich dagegen.

von Katharina Fontana
Die Herstellerin oder der Hersteller, die Importeurin oder
der Importeur, die Verkäuferin oder der Verkäufer
muss die mit der Bewilligung verbundenen Bedingungen
 und Auflagen der Tierhalterin oder dem Tierhalter
spätestens bei Auftragsannahme schriftlich
 bekanntgeben.
Art 84. Abs. 1 Tierschutzverordnung

Werden Frauen diskriminiert, wenn sie in einer behördlichen Mitteilung nicht ausdrücklich erwähnt werden? Ist es sexistisch, wenn Gesetze einzig die männliche Form benutzen und die Frauen bloss mitgemeint sind? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Für die einen ist «geschlechtergerechte» Sprache eine unbedingte Voraussetzung für die tatsächliche Gleichstellung von Frau und Mann und muss mit aller Konsequenz gehandhabt werden. Die anderen halten das für staatlich forcierten Feminismus, der ans Lächerliche grenzt.

Einmischung unerwünscht

Interessant ist, dass die Sprachgruppen in der Schweiz die Sache völlig unterschiedlich betrachten: Während die Romands und die Italienischsprachigen nichts Anstössiges an einem männlich formulierten Text erkennen, ist die «geschlechtergerechte» Sprache für die Deutschschweizer Behörden zur absoluten Pflicht geworden und wird mit Deutschschweizer Härte durchgesetzt.

Im Bund beschäftigt man sich schon länger mit der sprachlichen Gleichbehandlung von Mann und Frau. Anfang der 1990er Jahre wurden erste Vorschläge für die «geschlechtergerechte» Formulierung in Deutsch, Französisch und Italienisch gemacht. Verbindlich erklärt wurden sie später allerdings nur für das Deutsche. Die Widerstände, die französische und italienische Sprache ebenfalls ins «geschlechtergerechte» Korsett zu pressen, waren zu gross.
Auch das Sprachengesetz von 2010, das die Bundesbehörden zu «geschlechtergerechten» Formulierungen anhält, hat nichts daran geändert: Noch immer sind es die Deutschschweizer, die an jedem Text so lange feilen, bis er die Vorgabe einhält. Die französischen und italienischen Sprachdienste des Bundes dagegen sehen das Ganze unverkrampft und benutzen die weibliche Form, wenn es gerade passt oder sich aufdrängt. Bei den Bundeserlassen beschränkt man sich auf die männliche Form. Sprachliche Ungetüme, wie der eingangs angeführte Artikel aus der Tierschutzverordnung, gibt es in der französischen und der italienischen Fassung also nicht.

Dass der Bund, der sonst jedes Detail reguliert, die von feministischen Kreisen erfolgreich zum Dogma erhobene «geschlechtergerechte» Sprache nur im Deutschen einhält, ist bemerkenswert. Derzeit befasst sich ein Nationalfondsprojekt der Uni Genf mit dem Thema und geht den Differenzen zwischen den Amtssprachen nach. Die Forscher mussten allerdings rasch erkennen, dass das Thema heikel ist. Die französischen und italienischen Sprachdienste der Bundeskanzlei hätten klar signalisiert, dass man keine Einmischung von Deutschschweizer Seite wünsche, sagt Daniel Elmiger, der am Projekt mitarbeitet.
Pedantische Deutschschweizer

Tatsächlich geht es bei dieser Frage letztlich auch um das Verhältnis zwischen den Sprachgruppen. Romands und Italienischsprachige, die als Sprachminderheiten ohnehin feinfühlig auf die Dominanz der Deutschschweizer reagieren, pochen auf ihre kulturelle Eigenständigkeit – und darauf, ihre eigene Sprache nicht mit jener der Deutschschweizer mit ihrem Hang zur politischen Korrektheit messen lassen zu müssen. Es scheint, dass ihr Widerstand auch weiterhin Erfolg haben wird. Laut der Bundeskanzlei gibt es derzeit keine Bestrebungen in der Bundesverwaltung, die Handhabung der geschlechtergerechten Formulierung für die drei Amtssprachen zu vereinheitlichen.

Die «geschlechtergerechte» Sprache bleibt also eine Spezialität der Deutschschweiz. So gewissenhaft und pedantisch wie sie ist sonst kaum jemand. So misst man etwa in Deutschland der Frage bei weitem nicht dieselbe Bedeutung bei wie hierzulande. Zwar gibt es auch dort Empfehlungen des Bundesministeriums für Justiz zur sprachlichen Gleichbehandlung von Frauen und Männern. Diese sind aber sehr zurückhaltend formuliert und umfassen gerade einmal vier Seiten – der Leitfaden der schweizerischen Bundeskanzlei ist demgegenüber über 160 Seiten lang.
Suche nach kreativen Lösungen

Beim deutschen Sprachdienst der Bundeskanzlei versucht man, die Vorgabe der «geschlechtergerechten» Sprache umzusetzen, ohne der Sprache Gewalt anzutun. Zu diesem Zweck wurde ein Leitfaden erarbeitet, der anhand verschiedener Textsorten zeigt, welche Lösungen offenstehen. Man schaue von Fall zu Fall, welche Formulierung am besten passe, sagt Markus Nussbaumer, Leiter des deutschen Sprachdienstes. So würden etwa nicht einfach stur Paarformen verwendet, die den Text vielfach schwerfällig machten, vielmehr suche man nach kreativen Lösungen – etwa indem man auf abstrakte Bezeichnungen («das Mitglied», «der Elternteil») oder auf Kollektivbezeichnungen («die Lehrerschaft») ausweiche oder überhaupt keine Personen nenne. Sprachliche Ungeheuerlichkeiten wie die Verwendung des Binnen-I («BürgerInnen») sind dabei tabu. Auch das Partizip Präsens («die Velofahrenden», «die Steuerzahlenden»), das seit ein paar Jahren geradezu inflationär verwendet wird, ist verpönt und wird in Medienmitteilungen, Botschaften und Erlasstexten vermieden.

Nach Einschätzung von Nussbaumer hat man sich an die sprachliche Gleichstellung im Deutschen gewöhnt, sowohl in der Bundesverwaltung wie im Parlament – auch wenn man sich dort gelegentlich etwas widerwillig zeige. Die Schwierigkeiten, die sich aus der geschlechtergerechten Formulierung ergäben, seien bewältigbar. Die grösste Herausforderung liege darin, verständliche und natürlich klingende Gesetze in einer plastischen Sprache zu formulieren.
Auch wenn der Sprachdienst gelungene Lösungen findet, kann er nicht verhindern, dass die Sprache durch die forcierte Gleichbehandlung von Mann und Frau oftmals an Farbe verliert und seltsam geschlechtslos wirkt. So wurde etwa im Zivilgesetzbuch der Begriff «Richter» durch «Gericht» ersetzt. Das mag inhaltlich letztlich dasselbe sein (auch ein Einzelrichter ist ein Gericht), von der Ausdruckskraft her ist es das zweifellos nicht: Der Richter ist ein Mensch aus Fleisch und Blut, das Gericht nur eine anonyme Instanz.



Samstag, 1. August 2015

Gender maindripping II.


aus dieStandard.at, 14.7.2015

Geschlechterrollen in österreichischen Familien stark ausgeprägt
Die Frauen bleiben zu Hause oder arbeiten Teilzeit, die Männer machen Überstunden, zeigt eine neue OECD-Studie 

von Lisa Kogelnik, Maria Sterkl, 


Wien – Sie ist gut ausgebildet, gibt ihren Job aber zumindest für zwei Jahre auf, als sie schwanger wird. Der Vater ihres Kindes arbeitet Vollzeit und macht viele Überstunden. Als die Tochter drei Jahre alt ist, geht die Mutter Teilzeit arbeiten. Sie geht in Pflegeurlaub, wenn ihr Kind krank ist, kocht das Abendessen, unterstützt die Tochter bei den Hausaufgaben. Erst wenn die Kinder "aus dem gröbsten draußen sind", also mit 15 Jahren die Sekundarstufe in der Schule abschließen, geht die Mutter wieder Vollzeit arbeiten. Verdient dann aber weiterhin weniger als ihr Mann.

So oder so ähnlich sieht ein typisches Familienleben in Österreich laut demWirtschaftsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für dieses Jahr aus. Der Bericht erscheint alle zwei Jahre und hat sich für 2015 speziell mit Geschlechterrollen auseinandergesetzt. Ein Fazit: Die Aufteilung der Aufgaben im Arbeits- und Familienleben ist stark nach Geschlechtern getrennt.
"Dies führt zu Geschlechterungerechtigkeit und hindert die Gesellschaft daran, bestehende Talente zu entdecken", schreiben die Autoren in ihrem Bericht. Damit würden auch die Haushaltseinkommen und das staatliche Einkommen gedrosselt.

Frauen verdienen 23 Prozent weniger

Der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen ist in Österreich einer der größten im OECD-Raum. Der Stundenlohn von Frauen war 2012 durchschnittlich um 23 Prozent geringer als jener von Männern [weil sie in verschiedenen Berufen arbeiten, das weiß inzwischen jedeR, aber frau kann es ja trotzdem immer wieder verschweigen]. Zudem arbeiten Frauen häufiger in atypischen Arbeitsverhältnissen.
Während 85 Prozent der Männer Vollzeit arbeiten, tun dies nur 50 Prozent der Frauen. 36 Prozent der Frauen arbeiten Teilzeit (Männer: fünf Prozent), 14,6 in anderen atypischen Arbeitsverhältnissen (Männer: 10 Prozent).
Die unterschiedlichen Geschlechterrollen in Österreich bestehen nicht von Anfang an. 2014 waren 84 Prozent der Frauen und 91 Prozent der Männer zwischen 25 und 34 Jahren am Arbeitsmarkt tätig. Dies ist eine der höchsten Quoten innerhalb der OECD.

Karriereknick nach Geburt

Erst wenn Kinder kommen, ziehen sich die Frauen vom Arbeitsmarkt zurück. Laut Zahlen aus den Jahren zwischen 2005 und 2009 arbeitet in 65 Prozent der Familien nur ein Partner, wenn das Kind unter zwei Jahre alt ist. Ist der Sohn oder die Tochter zwischen drei oder fünf Jahre alt, arbeitet in 40 Prozent der Fälle ein Partner Vollzeit und der andere Teilzeit (siehe Grafik unten). Österreich hat hier nach den Niederlanden die höchste Quote innerhalb der OECD.
Viele dieser Frauen würden angeben, freiwillig Teilzeitjobs zu machen, schreiben die Studienautoren, die dieses Phänomen jedoch aus vergleichbaren Staaten. etwa aus Deutschland, kennen: Dort habe die Erfahrung gezeigt, dass bei einem besseren Angebot an Betreuungsstätten für Kinder unter zwei Jahren viele dieser Frauen zu Fulltime-Jobs tendieren würden.

Einen Grund dafür, dass viele Mütter Teilzeit arbeiten bis ihre Kinder die Sekundarstufe abgeschlossen haben, sehen die Studienautoren auch im Schulsystem. Ganztagsschulen sind in Österreich die Ausnahme. Dazu kommt, dass die österreichischen Väter nicht nur meist Vollzeit arbeiten, sondern auch besonders viele Überstunden machen. Laut einer Studie der Arbeiterkammer aus dem Jahr 2014, auf die sich die OECD beruft, machen 46 Prozent der Väter Überstunden, die Kinder unter zwölf Jahre haben. Derselbe Wert liegt bei Frauen nur bei 14 Prozent.

Frauen übernehmen unbezahlte Arbeit

Frauen übernehmen stattdessen unbezahlte Arbeit innerhalb der Familie. 82 Prozent bleiben zu Hause, wenn ihr Kind krank ist, 72 Prozent geben an, hauptsächlich für die Betreuung der Hausübung zuständig zu sein. 63 Prozent der Mütter fahren ihre Kinder zur Schule. Eine Studie zu Arbeitsbedingungen in Europa aus dem Jahr 2010 zeigt, dass Männer in Österreich nur 24 Prozent der unbezahlten Arbeit für Familie und Haushalt übernehmen (siehe Grafik unten). "Die Aufteilung der Arbeit nach dem Geschlecht ist in Österreich viel ausgeprägter als in vergleichbaren Staaten", kritisiert die OECD.

Weniger zufrieden, weniger fruchtbar

Die geringe Beteiligung der Männer an der Haushalts- und Erziehungsarbeit hat direkte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit: Je zufriedener eine Mutter mit der Arbeitsteilung im Haushalt ist, desto eher ist sie geneigt, ein zweites Kind zu bekommen, wie eine österreichische Studie aus dem Jahr 2014 zeigt. Auch ein Zusammenhang zwischen Frauen-Beteiligung amArbeitsmarkt und Fruchtbarkeit wurde in einem Ländervergleich nachgewiesen.

"Spannungen"

Trotzdem: Die Lebenszufriedenheit von Männern und Frauen in Österreich ist im internationalen Vergleich hoch, Frauen sind ein wenig zufriedener als Männer. Auf einer Skala von 0 bis 10 gaben die Österreicherinnen 2012 durchschnittlich 7,5 an, bei Männern liegt der Wert bei 7,3. Die Lebenszufriedenheit von Frauen sinkt allerdings, wenn sie Kinder haben. Aber nur dann, wenn sie nicht Vollzeit arbeiten. "Dies könnte auf Spannungen innerhalb der Geschlechterrollen hinweisen", schreiben die Studienautoren. ()
Link:
Wirtschaftsbericht der OECD zu Österreich für das Jahr 2015


Nota. - Hat sich was mit der Überwindung überlieferter Rollenklischees! Man muss ja nicht gleich die Stimme der Natur bemühen; hunderttausend oder, genauer genommen, zwei Millionen Jahre Gattungsgeschichte fallen auch ins Gewicht gegen vierzig Jahre feministisches Geklapper. 
JE

Als Chefs sind Frauen nur noch schlimmer.

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 Extrovertiert und machtbesessen: Frauen im Chefsessel sind unverträglicher als männliche Kollegen

31. 7. 2015

Universität Hohenheim: Befragung von 500 Führungskräften zeigt, Deutschlands Chefinnen sind nicht besser als die Chefs. Im Gegenteil

An Deutschlands Führungsspitzen gelangen vor allem Frauen, die ihre männlichen Kollegen in Sachen Unverträglichkeit noch übertreffen und ihnen in Punkto Machtwillen und Selbstdarstellung in nichts nachstehen. Diesen Schluss scheint eine Studie der Universität Hohenheim und der German Graduate School of Management and Law nahezulegen. Außerdem zahlen Frauen auf dem Weg zum Gipfel einen höheren Preis.

„Anders als allgemein vermutet, sind weibliche Führungskräfte, was die Kommunikation und einen weicheren Führungsstil betrifft, keine Bereicherung für die Unternehmen“, so das Fazit von Prof. Dr. Marion Büttgen vom Lehrstuhl für Unternehmensführung der Universität Hohenheim.

Die Expertin geht mit ihrem Ergebnis noch weiter: Frauen in Führungspositionen seien sogar noch weniger verträglich als Männer. „Die Studie hat gezeigt, dass Frauen in einer höheren Position dazu neigen, ihren Willen um jeden Preis durchzusetzen, auch wenn sie dafür mit ihren Kollegen einen Streit anzetteln müssen.“

An der repräsentativen Studie nahmen 500 Führungskräfte aus ganz Deutschland teil, darunter 200 Frauen. Die Befragung mit Online-Fragebögen fand von September bis November 2014 statt.

Entweder Karriere oder Familie

Zwar könne man nicht sagen, dass alle weiblichen Führungskräfte narzisstische, rücksichtslose und männliche Charaktereigenschaften besitzen, betont Prof. Dr. Büttgen. „Aber genau diese Eigenschaften scheinen nützlich zu sein, wenn man an die Spitze will. Vorausgesetzt, die Frauen wollen den oftmals schweren und steinigen Weg auch gehen.“

Dazu scheinen viele Frauen jedoch nicht bereit zu sein. Ein Grund: „Frauen müssen hier oftmals größere Opfer bringen als Männer – vor allem was Familie betrifft.“ Denn während die männlichen Kollegen in Führungspositionen trotzdem eine Familie haben, ist bei Frauen häufiger festzustellen, dass sie im Sinne der Karriere auf eine eigene Familie verzichten, vielleicht auch verzichten müssen. Zumindest ist festzustellen, dass weibliche Führungskräfte häufiger als ihre männlichen Kollegen nicht liiert und kinderlos sind.

„Deutlich sieht man es bei der Karriere zur Professorin“, erklärt Prof. Dr. Büttgen. „Der Weg zur Professur ist sehr lang und aufwendig, man muss sich gegen viele Konkurrenten durchsetzen lernen und beweisen, dass man den längeren Atem hat. Und das meistens in einem Alter, in welchem Frauen üblicherweise Kinder bekommen.“ Oftmals heiße es dann für die Frauen: entweder oder. „Hier sehe ich auch einen Grund, warum sich viele Frauen gegen eine Führungskarriere entscheiden.“

Kontakt für Medien:
Prof. Dr. Marion Büttgen, Universität Hohenheim, Lehrstuhl für Unternehmensführung
Tel.: 0711 459-22908, E-Mail: buettgen@uni-hohenheim.de

Text: C. Schmid / Klebs


Nota. - Was'n Glück, dass es nur so wenige davon gibt!
Und die Hormone dürften dafür sorgen, dass es nicht viel mehr werden.
JE