Männer interessieren sich für toten Stoff, die Frau bevorzugt die lebendige Beziehung. Sind sie das gesellschaftsfähigere Geschlecht?
Fragen wir mal so: Worum geht es ihr in ihrer lebendigen Beziehung? Um die andern, auf die die sich bezieht? Mon œil, sagt der Franzose. Es geht ihr darum, dass sie sie auf sich beziehen kann; als ihr Abglanz, als ihr Schatten, als ihre Resonanzkiste. In der lebendigen Beziehung braucht sie in keinem Moment von sich selber abzusehen. Eine Frau ist nie allein, sagt Tucholsky; sie hat mindestens ihren Spiegel dabei, und sei es in Gedanken.
Ein Mann kann von sich abstrahieren und nur auf die Sache absehen, und will es.
Die Mathematikerin, die Naturwissenschaftlerin, die Philosophin wird immer die Ausnahme bleiben; die Malerin, die Komponistin auch. Eine Ausnahme von dem bezüglichen Geschlecht.
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