Freitag, 28. Oktober 2016

Frauen haben kurze, aber dicke Beine.


i.huffpost

In der NZZ am Sonntag vom 11. 12. 2015 veröffentlichte Martin Helg unter der Überschrift «Frauen Lügen raffinierter» ein Gespräch mit Ex-Kommissar Josef Wilfling, dem langjährigen Leiter der Münchner Mordkommission, über seine Erfahrungen mit Verhören.

Freundlich bleiben, nicht drohen, nicht täuschen: Wer an die Wahrheit kommen will, braucht Einfühlung und Geduld. Ein Meister des polizeilichen Verhörs gibt ausnahmsweise sein Wissen preis:

Josef Wilfling (*1947) war Chef der Münchner Mordkommission. Über seine Erlebnisse als Ermittler schreibt er erfolgreiche Bücher: «Abgründe», «Unheil» und zuletzt «Verderben. Die Macht der Mörder» (Heyne-Verlag, 2015). (Bild: Imago).... 

Helfen polizeiliche Ermittlungsprinzipien auch der Gattin, die herausfinden will, ob ihr Mann sie betrügt?

Freilich. Sie kann ihn beschatten.

Ein Verhör wäre kontraproduktiv?

Stellt sie ihn zur Rede, wird er lügen. Richtig wäre, ihm keine Szenen zu machen, sondern in Ruhe seine Klamotten und das Handy zu checken. Am nächsten Tag haut sie ihm Sachbeweise um die Ohren. Mit Fakten konfrontiert, sagen 95 Prozent der Männer die Wahrheit. Bei Frauen hat man dagegen Pech.

Warum?

Frauen lassen sich von Fakten nicht beeindrucken, damit muss man bei ihnen gar nicht erst anfangen. Bei einer hatten wir ein Video, das zeigte, wie sie in der U-Bahn auf jemanden einstach. Sie sagte: Das bin ich nicht. Da beisst man sich die Zähne aus.

Wie kommt man bei Frauen zum Ziel?

Man muss ihre Gefühle ansprechen und zu verändern versuchen, etwa, wenn eine Frau ihrem Liebhaber ein Alibi gibt. Da war mal eine, bei der war gar nichts zu machen, dabei gab es eine Wasserlache unter ihrem Stuhl, so sehr schwitzte sie. Erst als wir ihr sagten, ihr Liebhaber habe noch viele andere Frauen, ist etwas in ihr umgeschlagen in abgrundtiefen Hass.

Lügen Frauen öfter als Männer?

Sie sind beim Lügen hartnäckiger und raffinierter. In meinen Lesungen sitzen zwei Drittel Frauen. Sie interessieren sich für das, was in der Seele von Tätern vor sich geht, das Abgründige. Männer fragen typischerweise: Wenn einer mit einer 357er-Magnum einen Kopfschuss kriegt, wie sieht dann das Loch im Schädel aus?

Gibt es noch andere kriminologisch relevante Geschlechtsunterschiede?

Männer töten, weil sie klammern, Frauen, um jemanden loszuwerden. Männer sagen, wenn ich dich nicht haben kann, dann soll dich ein anderer auch nicht haben. Sie verkraften es nicht, verlassen zu werden. Wenn sich Frauen zu so etwas hinreissen lassen, ziehen sie oft einen Schlussstrich, weil sie einen Neuanfang wollen.


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